zurück zu Aktuelles

Der See Genezareth wird mit entsalztem Meerwasser aufgefüllt

JERUSALEM, 01.02.2023 (LS) – Der Winter hat dem Heiligen Land dieses Jahr bisher kaum Regen geschenkt, aber der Wasserstand des Sees Genezareth liegt weiterhin stabil bei 210,53 Metern. Grund für den relativ hohen Wasserstand, der nur etwa zwei Meter unter dem Höchststand liegt, ist ein neues Netzwerk an Wasserleitungen. Diese leiten entsalztes Wasser aus dem Mittelmeer in den See im Norden des Landes.

Zu viel Wasser

Dank der Entsalzungsanlagen an der Küste Israels hat sich das Land von der Abhängigkeit des Regens gelöst und es sogar geschafft, mehr Wasser zu produzieren, als es benötigt. Dieses zusätzliche Wasser wird nun regelmäßig in den See Genezareth gepumpt, um ihn aufzufüllen.

“Das gesamte zusätzliche Wasser, das die Anlagen produzieren, können wir mit dem nationalen Wasserleitungssystem in den Norden und in den See Genezareth leiten”, erklärte Yoav Barkay, der für die Landeswasserleitung beim staatlichen Unternehmen Mekorot zuständig ist.

“Bei diesen Klimaveränderungen weiß man nicht, was im nächsten und übernächsten Jahr zu erwarten ist”, fügte er hinzu. “Wir sind bei der Wasserversorgung nicht mehr grundsätzlich vom Regen abhängig”.

Das Wasser des Sees Genezareth speist auch den Jordan-Fluss, der schließlich ins Tote Meer mündet.

Durstige Nachbarn

Jordanien ist für seine Wasserversorgung vom Jordan abhängig und Israel hat sich verpflichtet, dem Land 100 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr zu liefern. Dies ist durch die Entsalzungsanlagen und den hohen Wasserstand des Sees Genezareth kein Problem mehr.

Es gibt sogar Pläne, den Wasserexport nach Jordanien zu verdoppeln.

All das wird durch das Netzwerk von Wasserleitungen ermöglicht, die entsalztes Wasser in den See Genezareth bringen und zusätzlich Jordanien versorgen.

Titelbild: Das Wasser des Sees Genezareth ist für die israelische Landwirtschaft überlebenswichtig. Foto: Nati Shohat/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land