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Terrorgruppen kritisieren Friedensbemühungen zwischen Israel und dem Sudan

JERUSALEM, 05.02.2023 (LS) – Die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad haben den Sudan stark kritisiert, weil er der Normalisierung der Beziehungen zu Israel zugestimmt hat. Damit hat Khartum wohl mit seiner jahrzehntelangen Unterstützung für palästinensische Terrorgruppen gebrochen.

Israel und der Sudan hatten sich am Donnerstag nach einem „historischen diplomatischen Besuch“ von Außenminister Eli Cohen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum verpflichtet, in naher Zukunft ein Normalisierungsabkommen zu schließen.

Terrorgruppen verlieren Unterstützung

Die Hamas verurteilte den Schritt, der „der allgemeinen sudanesischen Haltung widerspricht, die gegen eine Normalisierung der Beziehungen zum israelischen Besatzungsstaat ist und die gerechte palästinensische Sache unterstützt“.

In der Erklärung wird Israel außerdem beschuldigt, ein „faschistischer“ Staat zu sein und „Verbrechen gegen das palästinensische Volk“ zu begehen.

Ein Sprecher des Islamischen Dschihad bezeichnete den Schritt als „eine Schande für ein arabisches Land von der Statur des Sudan“.

Während der drei Jahrzehnte anhaltenden Herrschaft des islamistischen Generals Omar al-Bashir gehörte der Sudan zu den treuesten Unterstützern der Hamas und anderer Terrorgruppen, doch seit seinem Sturz nach Massenprotesten im April 2019 wurde diese Politik aufgegeben.

Von Feind zu (fast) Freund

Israel befand sich einst im Kriegszustand mit dem Sudan, nachdem die afrikanische Nation im Unabhängigkeitskrieg 1948 Truppen in den Kampf gegen den entstehenden jüdischen Staat geschickt hatte. Im Januar 2021 einigten sich die beiden Länder jedoch auf eine Normalisierung der Beziehungen im Rahmen eines Abkommens mit den USA. Daraufhin wurde der Sudan von der Liste der „staatlichen Förderer des Terrorismus“ gestrichen.

Der damalige Geheimdienstminister Cohen leitete 2021 diese erste offizielle israelische Delegation in den Sudan, doch wurden die Beziehungen trotz dieser Vereinbarung aufgrund der innenpolitischen Instabilität im Sudan nie formalisiert. Das soll nun nachgeholt werden. Die offizielle Unterzeichnung des Abkommens soll in ein paar Monaten in Washington stattfinden, erklärte das israelische Außenministerium.

Die Annäherung zwischen dem jüdischen Staat und dem Sudan ist von großer symbolischer Bedeutung, da Khartum als das Herzstück des arabischen Boykotts gegen Israel angesehen wird. Die Arabische Liga traf sich dort nach dem Sechstagekrieg von 1967 und legte fest, was als die drei „Nein“ von Khartum bekanntwurde. Diese lauteten „Nein“ zu Verhandlungen mit Israel, „Nein“ zur Anerkennung Israels und „Nein“ zum Frieden mit Israel.

Titelbild: In Israel leben einige tausend sudanesische Flüchtlinge. Foto: Deborah Sinai /Flash90

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