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Araber rast in Jerusalemer Bushaltestelle: Zwei Tote und fünf Verletzte – Täter erschossen

JERUSALEM, 10.02.2023 (TM) – Ein sechsjähriger Junge und ein 20-jähriger Mann sind am Freitag bei einem Terroranschlag mit einem Auto in Jerusalem getötet worden. Mindestens fünf weitere Personen wurden verletzt. Unter ihnen ist ein Bruder (8) des Sechsjährigen, er ist in kritischem Zustand. Sein Vater, der mittelschwer verletzt ist, befindet sich ebenfalls im Krankenhaus. Ein dritter Sohn erlitt leichte Verletzungen.

Bilder vom Tatort zeigen, dass mehrere Menschen auf dem Boden liegen, nachdem ein blauer Mazda in eine Bushaltestelle gerast ist. Auf dem Golda-Meir-Boulevard am Rande von Ramot in der Nähe des Samuel-Grabes hatten die Opfer auf einen Bus gewartet. Nach Angaben der Polizei wurde der Täter von einem Beamten außer Dienst erschossen, der sich zufällig in der Nähe aufhielt. Der Angreifer wurde als Hussein K. (31) identifiziert, ein israelischer Staatsbürger, der im Ostjerusalemer Stadtteil Issawiya wohnt. Die Polizei geht davon aus, dass er absichtlich mit hohem Tempo in die Bushaltestelle gefahren ist.

Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde der 6-jährige Junge noch am Unfallort für tot erklärt. Er hieß Yaakov Yisrael Fali. Das zweite Opfer ist Shlomo Lederman, ein 20-jähriger Jeschiwa-Student, der vor zwei Monaten geheiratet hatte. Er und seine Frau waren auf dem Weg zu seinen Eltern zum Schabbat-Essen.

Täter verherrlichte Terroristen

Laut israelischen Medienberichten hatte der Terrorist auf Facebook in den vergangenen Monaten eine Reihe von Beiträgen veröffentlicht, in denen die Hisbollah und palästinensische Terroristen verherrlicht wurden. Darunter war auch ein Beitrag, in dem der Terrorist, der vergangenes Jahr ein Schussattentat am Shuafat-Kontrollpunkt verübte, als „Held“ bezeichnet wurde.

Premierminister Benjamin Netanjahu beschloss kurz nach dem Anschlag, das Haus von K. zu versiegeln und abreißen zu lassen. Er sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus.

Zehn Familienangehörige des Terroristen, darunter seine Frau, Eltern, Geschwister und sein Vermieter, wurden festgenommen. Ihre Verbindung zu dem Anschlag wird untersucht.

Dovi Weinstern vom Rettungsdienst ZAKA berichtete: „Als ich dort ankam, sah ich viel Aufregung, Erwachsene und Kinder in Schabbatkleidung, die mit schweren Verletzungen in der Nähe der Haltestelle lagen, Hilfeschreie von allen Seiten.“

Der Minister für nationale Sicherheit Itamar Ben-Gvir traf kurz nach dem Anschlag am Tatort ein und machte deutlich: „Es gibt keine schwierigeren Ereignisse als diese. Ich danke dem Premierminister dafür, dass er meine Politik übernommen hat, das Haus so schnell wie möglich abzuriegeln. Außerdem habe ich die Polizei angewiesen, rund um Isawiya Kontrollpunkte einzurichten und jedes Fahrzeug anzuhalten und zu überprüfen.“

Präsident Herzog: Abscheulicher Terrorist

Staatspräsident Isaac Herzog reagierte noch am Freitagnachmittag auf den Anschlag: „Kurz vor Beginn des Schabbats schmerzt unser Herz, nachdem ein abscheulicher Terrorist bei einem Rammangriff in Jerusalem einen kleinen Jungen und einen jungen Mann getötet hat. Gemeinsam mit dem ganzen Volk Israel fühle ich den Schmerz der Familien und bete für die Heilung der Verwundeten. Ich möchte die Sicherheitskräfte stärken, die entschlossen arbeiten, um die Bürger Israels zu schützen.“

Die Organisation „Eran“, die emotionale Hilfe anbietet, kündigte an, ihre Telefon- und Internet-Hotlines zu verstärken, um denjenigen zu helfen, die psychologische Unterstützung benötigen.

Es ist der zweite schwere Anschlag in Jerusalem in kurzer Zeit: Am 27. Januar hatte ein Araber im Jerusalemer Stadtteil Neeve Yaakov sieben Menschen erschossen.

Foto: Am Ort des jüngsten Terroranschlags spielten sich erschütternde Szenen ab. Der Täter war mit hohem Tempo in die Bushaltestelle gerast. Foto: Yonatan Sindel / Flash 90

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