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Von Norden bis Süden: schwere  Waldbrände infolge sengender Hitzewelle

JERUSALEM, 22.05.2023 (NH) – Eine tropische Hitzewelle mit schweren Sturmböen hat am Wochenende zu Bränden im ganzen Land geführt. Der israelischen Feuerwehr gelang es, die meisten Brände unter Kontrolle zu bekommen. Den gesamten Tag über hatten die Sicherheitskräfte mit verschiedenen Brandherden in mehreren Städten gleichzeitig zu kämpfen. Extremes Staub- und Nebelwetter erschwerten die Bedingungen der Einsatzteams. Viele Israelis nutzten das lange Schawuot-Wochenende, was die Situation für die Behörden noch komplizierter machte. Einer der Brände brach infolge eines illegalen Events aus. Die Polizei verhaftete mehrere Verdächtige.

176 Brände in ganz Israel

Nach Angaben der israelischen Feuerwehr und des Rettungsdienstes sind am Samstag mindestens 176 Brände im ganzen Land ausgebrochen. Den ganzen Tag über waren Bodeneinheiten sowie Löschflugzeuge im Einsatz, um die Feuer einzudämmen und Wohngebiete zu sichern. Zeitweise wurden die Bewohner in den betroffenen Gemeinden, wie dem Dorf Mazra, der Gemeinde Zur Mosche sowie Ilut evakuiert. Aufgrund von Buschfeuern wurde der Verkehr in der Nähe von Akkon zeitweise umgeleitet.

Allein in Nordisrael kämpften die Löschteams mit 53 Bränden. Im Küstengebiet des Landes wurden 32 Feuerherde verzeichnet – im Großraum Jerusalems kam es zu 28 Feuern. In Judäa und Samaria waren Feuerwehrleute mit 14 Bränden beschäftigt. Nach Angaben der Polizei kam es im Süden Israels zu 24 Bränden.

Einer der Brände in der Südregion brach am Nachmittag in der Nähe der Zikim Karmia-Haine, an der Grenze zum Gazastreifen aus. Dutzende Feuerwehr- und Rettungseinheiten aus den umliegenden Stätten wie Ashkelon, Sderot und Netivot wurden zum Einsatzort entsandt. Vor Ort wurden die Rettungseinheiten vom Jüdischen Nationalfond und Armee-Einheiten unterstützt, um sogenannte Pufferlinien zu schaffen und eine unkontrollierte Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Erst mit dem Einsatz von Löschflugzeugen konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.

Airsoft-Simulation endet mit Brandstiftung

Ersten Polizeiberichten zufolge wurden in der Nähe des Brandherds etwa  100 Zivilisten gesichtet, die sich zu einem Airsoft-Event getroffen hatten. Während des militärischen Waffen-Simulations-Spiels wurde zwischen den trockenen Gräsern ein fröhliches Grillfest veranstaltet, was zum Ausbruch des Feuers führte. Verletzte gab es bei der ungewollten Brandstiftung nicht. Die Feuerwehr konnte eine Gruppe von Spielern, die sich in akuter Lebensgefahr befanden, rechtzeitig aus dem Brandgebiet evakuieren.  „Der Vorfall hätte in einer schrecklichen Katastrophe enden können, wenn die Gruppe am Boden eingeschlossen gewesen wäre“, erklärt Leutnant Tapser Shoham Dhurani, Leiter der Ermittlungsabteilung der israelischen Feuerwehr- und Rettungsdienste im Süden Israels. Lediglich zwei Autos brannten vollständig aus.  Drei Verdächtige, darunter die Organisatoren des Events, wurden zum Verhör festgenommen.

Zwar wurden zur gleichen Zeit Brandballons aus dem Gazastreifen abgeschosssen, keiner der Terrorballons landete jedoch auf israelischem Gebiet.

Angesichts des Extremwetters ruft die Polizei die breite Öffentlichkeit dazu auf, von Grillfesten in Wäldern und an Orten, an denen Brandgefahr besteht, abzusehen. Ein absolutes Lagerfeuer-Verbot wurde für die kommenden 24 Stunden ausgesprochen. Das Verbot gilt für das Anzünden von Feuern in Parks, Wäldern und Naturschutzgebieten. Da auch mit heftigen Regenfällen zu rechnen ist, warnt die Polizei zudem vor Sturzfluten.

Titelbild: Israelische Einsatzkräfte kämpften das ganze Wochenende über mit mehr als 176 Bränden im ganzen Land. Das Extremwetter hält weiter an. Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

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