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Israelische Krankenhäuser gehen wegen der Kriegsgefahr in den Untergrund

JERUSALEM, 26.10.2023 (TPS/TM) – Angesichts des bevorstehenden Bodenkriegs im Gazastreifen und der drohenden Eskalation des Raketenbeschusses verlegen israelische Krankenhäuser ihre Behandlungsräume und Patientenzimmer unter die Erde.

Das Galiläa Medical Center in der nördlichen Stadt Nahariya hat seine 700 Betten in den Untergrund geschafft. Es verfügt über eine Reihe von Tunneln, durch die Patienten sicher transportieren werden können. Das Krankenhaus liegt nur zehn Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt.

„Am Samstag haben wir mit den Vorbereitungen für die Verlegung aller stationären Patienten des medizinischen Zentrums in geschützte Krankenhaus- und Behandlungsräume begonnen“, erklärte der stellvertretende Direktor des Krankenhauses, Dr. Zvi Sheleg. „Die kritischen Bereiche selbst, die Notaufnahme, die Schockräume und die Operationssäle, sind geschützt. Alle unterirdischen Krankenhausstandorte sind mit Tunneln verbunden, die den Transport von Verletzten ermöglichen.“

Er fügte hinzu, dass 30 Prozent der Betten in Bereitschaft seien und für die Aufnahme von Notfall-Patienten vorbereitet würden.

Patienten werden möglichst verlegt

Seit dem 7. Oktober feuern Terrorgruppen im Libanon Panzerabwehrraketen auf israelische Militärstellungen und grenznahe Ortschaften, darunter Nahariya. „Bisher haben wir mehr als 200 Verwundete aus den Kämpfen nahe der libanesischen Grenze aufgenommen, einige von ihnen Soldaten, andere Zivilisten“, berichtete Sheleg. Wenn möglich, würden die Patienten in Krankenhäuser im israelischen Kernland verlegt, „damit wir unsere Bereitschaftsniveau aufrechterhalten können“.

„Wir sollten darauf vorbereitet sein, auf einen größeren Raketenangriff an der Nordgrenze zu reagieren und Patienten hier in den geschützten und unterirdischen Räumen behandeln zu können, wenn der Raketenangriff länger andauert”, erläuterte der Mediziner. Die vom Iran unterstützte Terrorgruppe Hisbollah verfügt schätzungsweise über 100.000 bis 150.000 Raketen.

Rambam ist umgezogen

Auch das Rambam-Krankenhaus in Haifa hat vorgesorgt. Nach dem Zweiten Libanonkrieg 2006 hat es eine dreistöckige Tiefgarage für 1.500 Fahrzeuge entworfen, die innerhalb von 72 Stunden in ein Krankenhaus mit 2.000 Betten umgewandelt werden kann. Die Mitarbeiter des Rambam-Krankenhauses haben den Umzug unter die Erde auf Anforderung des Heimatfrontkommandos bereits abgeschlossen. Die Räume der Tiefgaragen-Klinik sind mit Strom, Wasser und Sauerstoff versorgt.

Nach jüngsten Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums befinden sich noch 267 Verletzte des Massakers vom 7. Oktober und des darauf folgenden Krieges in Krankenhäusern. 50 sind schwer verletzt, 73 mittelschwer, die übrigen sind leicht verwundet.

Bild: Beschäftigte des Western Galliee Medical Center in Nahariya bereiten einen geschützten unterirdischen Bereich für die Aufnahme von weiteren Patienten vor. Foto: Yoav Dudkevitch/TPS

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