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Freiwillige leisten der israelischen Landwirtschaft in Kriegszeiten erste Hilfe

JERUSALEM, 17.11.2023 (TPS) – Der Lärm in der Verpackungshalle ist ohrenbetäubend. Ständig fahren Gabelstapler blaue, rote und gelbe Salatkartons hin und her. An einem Fließband schneiden freiwillige Helfer Salatköpfe ab. An anderen Fließbändern verschweißen Maschinen den Salat in Plastik oder verpacken ihn in Kartons. Einige der Helfer tragen Ohrstöpsel.

Wer nicht sät, kann nicht ernten

Nadav Saadon, dessen Familie die Ben Saadon Farm und Verpackungsanlage in der Nähe von Aschkelon gehört, fürchtet, dass die Verpackungsanlage – und andere wie sie – wegen des Gaza-Krieges bald stillgelegt werden. „Wir befinden uns in einer landwirtschaftlichen Krise. In einer Woche, in zwei Wochen, in einem Monat, in zwei Monaten werden wir keine Produkte mehr haben, weil die Bauern nicht pflanzen“, erläuterte er dem Pressedienst TPS. „Sie bringen kein Saatgut in die Erde, und wer nicht sät, kann auch nicht ernten. Wir werden keine Produkte haben, die wir verkaufen können – Tomaten, Gurken, Paprika, Salat, Kohl, Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, einfach alles. Der ganze Korb voller Gemüse wird einfach nicht in den Regalen zu finden sein“, warnt Saadon.

Viele landwirtschaftliche Betriebe befinden sich in den evakuierten Gebieten in der Nähe des Gazastreifens und nahe der libanesischen Grenze. Etwa drei Viertel des israelischen Gemüses wurden in den Farmen, Kibbuzim und Moschawim angebaut, die am 7. Oktober von Hamas-Terroristen verwüstet wurden.

Thailändische Arbeiter fehlen

Zu allem Überfluss wurden 32 thailändische Landarbeiter getötet und 23 als Geiseln genommen, so dass fast alle der 30.000 thailändischen Arbeiter in Israel nach Beginn des Krieges nach Hause zurückkehrten. Der Druck auf die Arbeitskräfte wurde noch größer, als das israelische Militär Reservisten für den Krieg mobilisierte. Dies führte zu einem Mangel an Arbeitskräften, selbst in Betrieben, die weit von den Kampfhandlungen entfernt waren.

Freiwillige haben Spaß

Aus diesem Grund meldeten sich 30 Freiwillige in der Verpackungsanlage von Saadon. Einige kamen in Gruppen, andere als Einzelpersonen, vereint durch den Wunsch zu helfen. „Wir haben verstanden, dass es einen Mangel an Arbeitskräften gibt. Ich wurde nicht für die Reserve eingezogen, also tun wir, was wir können. Wir sind einige Arbeiter hier, wir sind als ganzes Team gekommen und wir hatten Spaß”, berichtet ein Freiwilliger.

„Wir sehen alle Israelis hier als Freunde an und sind froh, dass wir helfen können. Was kann es Besseres geben“, schwärmt eine andere Freiwillige mit einem Lächeln, während sie Salatköpfe schneidet.

Um den Arbeitskräftemangel zu lindern, haben das Landwirtschaftsministerium und die Arbeitsverwaltung eine Initiative gestartet, um arbeitslose Israelis mit Unternehmen zusammenzubringen, die zusätzliche Arbeitskräfte benötigen. In Gebieten nahe dem Gazastreifen und der libanesischen Grenze werden die Löhne verdoppelt.

Bild: Freiwillige Helfer verpacken Salat in Aschkelon. Foto: Yoav Dudkevitch/TPS

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