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Dritte Phase der Bodenoffensive im Gazastreifen: Armee umzingelt Terror-Hochburg Khan Yunis

JERUSALEM 06.12.2023 (LS) – Die israelische Armee (IDF) hat mit der Einkreisung von Khan Yunis die dritte Phase ihrer Bodenkampagne gegen die Hamas-Terrororganisation im Gazastreifen einleitet, so IDF-Stabschef Herzi Halevi.

„60 Tage nach Beginn des Krieges sind unsere Streitkräfte dabei, das Gebiet um Khan Yunis im südlichen Gazastreifen einzukesseln”, verkündete Halevi. “Gleichzeitig setzen wir die Sicherung unserer Fortschritte im nördlichen Gazastreifen fort.“

Effizienz im Gefecht

In seiner Rede vor Reportern erklärte Halevi weiter:

„Wir operieren professionell, evakuieren die Bevölkerung aus den Kampfgebieten und bekämpfen die Hamas von oben und unten mit kombinierten Angriffen aus der Luft, zu Wasser und zu Land.”

“Wir setzen unsere Bodentruppen mit starker und präziser Feuerunterstützung und nachrichtendienstlicher Aufklärung mit hoher Genauigkeit in den Kampf ein. Unsere Streitkräfte nehmen es mit vielen Terroristen auf beeindruckende Weise auf und bekämpfen sie effektiv.”

“Der militärische Druck, den wir ausüben und in den letzten Wochen ausgeübt haben, fügt der Hamas schweren Schaden zu und fördert die Verwirklichung aller Kriegsziele, wobei die Rückführung aller Geiseln oberste Priorität hat.“

Hamas verzeichnet hohe Verluste

Während Teile der IDF in Khan Yunis vorrückten, schickte die Armee gleichzeitig eine große und schlagkräftige Truppe, darunter die Divisionen 162 und 36, nach Shejaia. Die Stadt ist die größte verbliebenen Hochburg der Hamas im nördlichen Gazastreifen.

Am Sonntag tötete das Militär mehrere hundert Hamas-Terroristen, einer der tödlichsten Tage für die Hamas-Kräfte. Schätzungen zufolge verfügt die Hamas nur noch über etwa 20.000 von ursprünglich 30.000 potenziellen Kämpfern.

Halevi deutete am Dienstag an, die IDF komme im Zentrum von Khan Yunis dem Hamas-Chef Yahya Sinwar näher. Er erklärte, die IDF habe den südlichen Gazastreifen und Khan Yunis eingekreist, wo sich Sinwar nach Angaben mehrerer hochrangiger Offizieller versteckt hält.

Die Möglichkeit, Meerwasser in die Tunnelsysteme zu pumpen, wird seit einigen Wochen debattiert. Israel teilte US-Vertretern im vergangenen Monat mit, diese Option in Erwägung zu ziehen. Man müsse jedoch die Durchführbarkeit und Umweltfaktoren gegen die militärische Notwendigkeit abwägen. Ägypten hatte 2015 die Hamas-Tunnel mit Meerwasser geflutet, woraufhin sich Landwirte in Rafah beschwerten, ihre Ernte sei dadurch geschädigt worden.

Kämpfe im Norden und Osten

Mit Blick auf die ständigen Angriffe aus dem Libanon sagte Halevi: “Die Hisbollah hat sich entschieden, nach Ablauf der Feuerpause den Beschuss wieder aufzunehmen. Wir haben dies im Voraus erkannt und uns darauf vorbereitet. Wir gehen entschlossen gegen jeden vor, der einen Anschlag auf israelische Bürger, Soldaten oder andere Personen, die eine Bedrohung für unser Gebiet darstellen, vorbereitet oder versucht. Wir fordern von der Hisbollah einen hohen Preis.”

“Wir konzentrieren uns auf den Gazastreifen, aber gleichzeitig setzen wir unsere operativen Aktivitäten fort, um die Sicherheitslage im Norden Israels zu verbessern”, erklärte er.

Er kommentierte außerdem die Sicherheitslage in Judäa und Samaria. “Im Zentralkommando, in Judäa und Samaria, verstärken wir den Kampf gegen den Terrorismus, bisher mit großem Erfolg. In den letzten zwei Monaten wurden in Judäa und Samaria über 1.200 Hamas-Aktivisten festgenommen. Darunter viele Terroristen, die Anschläge verübt haben, einige sehr schwere Anschläge in der Vergangenheit, einige, die zukünftige Anschläge planten. Sie wurden verhaftet oder getötet, und wir sind sehr entschlossen, diese Bemühungen fortzusetzen.”

Titelbild: Zerstörte Gebäude nach einem israelischen Luftangriff in Khan Yunis im südlichen Gazastreifen. Foto: Atia Mohammed/Flash90

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