Israel erobert weitere Gebiete im Gazastreifen – kommen die Truppen den Geiseln näher?
JERUSALEM 22.01.2024 (LS) – Israel hat laut Schätzungen von US-Geheimdiensten 20 bis 30 % der Hamas-Kämpfer im Gazastreifen ausgeschaltet, so das Wall Street Journal am Sonntag. Vor dem Krieg lag die Stärke der Hamas bei etwa 30.000 Kämpfern. Letzte Woche meldete die israelische Armee (IDF), 9.000 Terroristen getötet zu haben.
Noch monatelange Kämpfe
Die Taktik der Hamas hat sich seit Beginn des Krieges geändert. Die Terrorgruppe konzentriert ihre Guerilla-Kriegsführung auf kleinere Gruppen und lauert den IDF-Soldaten hinter Fallen auf.
Nach Einschätzung der USA verfügt die Hamas über genügend Munition und Waffen, um die israelischen Soldaten im Gazastreifen monatelang angreifen zu können.
Die Armee macht jedoch Fortschritte und konnte einen Tunnel entdecken, in dem Geiseln gehalten wurden. Eine Zeichnung von Emilia Aloni, einer fünfjährigen Geisel, die im November im Rahmen des Austauschs von Geiseln gegen Gefangene freigelassen wurde, hing an der Wand.
“Die Chance, Geiseln ausfindig zu machen, steigt mit der Durchführung von Operationen im Gaza-Streifen, wobei der Schwerpunkt auf Khan Yunis liegt”, so die IDF. “Die Kombination aus nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und gründlicher Arbeit vor Ort führt zu Ergebnissen. Es gibt Fortschritte und weitere Funde, darunter ein Käfig, in dem Geiseln festgehalten wurden”, fügten sie hinzu.
Wo ist Sinwar?
Nach Schätzungen nähern sich die israelischen Kräfte Yahya Sinwar, dem Anführer der Hamas im Gazastreifen, im Gebiet von Khan Yunis. Sie schließen jedoch nicht aus, dass Sinwar mit dem Vorrücken der IDF-Soldaten in ein anderes Versteck fliehen könnte.
Die Kfir-Brigade erklärte, die Aktivitäten im Gazastreifen würden in Schichten rund um die Uhr durchgeführt, um den Druck auf die Hamas zu erhöhen und mehr Möglichkeiten zu schaffen, ihre Standorte zu verraten, während sie sich in Tunneln, Schächten oder Wohnungen verstecken.
Offizielle Stellen erklärten, die Armee räume jeden Tag Orte, an denen Geiseln festgehalten wurden, aber angesichts des Drucks auf die Hamas könnte sie die Entscheidung getroffen haben, die Geiseln und ihre Entführer über ein größeres Gebiet zu verteilen.
Titelbild: Die israelische Armee im Einsatz im Gazastreifen. Foto: Chaim Goldberg/Flash90
