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Nach gezielter Tötung eines Hamas-Funktionärs: Mossad-Chef warnt, die Rechnung mit den Mördern vom 7. Oktober werde beglichen

JERUSALEM 04.01.2024 (LS) – Der hochrangige Hamas-Funktionär Saleh al-Arouri, stellvertretender Anführer der Terrororganisation außerhalb des Gazastreifens, ist am Dienstag bei einem angeblichen israelischen Drohnenangriff in Beirut getötet worden.

Sein Tod löste eine unmittelbare Gegenreaktion der Hamas aus, die dazu aufrief, alle Verhandlungen über ein Geiselabkommen mit Israel einzufrieren. Außerdem löste der Vorfall in der israelischen Bevölkerung die Sorge aus, der Iran oder seine Stellvertreter wie die Hisbollah könnten Vergeltungsmaßnahmen gegen den jüdischen Staat ergreifen.

Langfristig könnte Arouris Ausschaltung jedoch dazu beitragen, den Druck auf die Hamas zu erhöhen und ihre Position zu schwächen. Denn Arouri vertrat im Hinblick auf ein weiteres Geiselabkommen die extreme Linie, eine vollständige Beendigung des Krieges und einen kompletten Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen zu fordern.

Wer war Saleh al-Arouri?

Saleh al-Arouri war einer der ranghöchsten Funktionäre der Hamas. Sein offizieller Titel war stellvertretender Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Damit war er faktisch der zweite Stellvertreter des Hamas-Führers Ismail Haniyeh, im Gegensatz zu Yahya Sinwar, dem Führer der Terrorgruppe im Gazastreifen selbst.

Nach Angaben des Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center war Arouri auch für alle terroristischen Anschläge der Hamas in Judäa und Samaria verantwortlich.

Arouri galt nicht nur als einer der Hauptplaner des Hamas-Massakers vom 7. Oktober im Süden Israels, sondern war auch einer der wichtigsten Verbindungsmänner der Hamas zum Libanon und zum Iran.

Seit 2015 haben die USA ein Kopfgeld von 5 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Nach Angaben des US-Finanzministeriums war Arouri einer der wichtigsten Geldgeber und Finanzvermittler der Hamas, er hat der Terrorgruppe seit 1987 mit Waffentransfers und Finanzmitteln geholfen.

Weitere gezielte Tötungen

Der israelische Geheimdienst Mossad hat mit der gezielten Tötung Arouris offensichtlich wieder begonnen, seine Feinde auch im Ausland auszuschalten. Dies deutete auch der Chef des Geheimdienstes, David Barnea, am Mittwoch an, als er sagte „Jede arabische Mutter sollte wissen, dass, wenn ihr Sohn an dem Gemetzel vom 7. Oktober beteiligt war, sein Blut an seinen eigenen Händen klebt”.

Er fügte noch eine weitere Warnung hinzu, „Auch heute, in der Hitze des Krieges, ist der Mossad wie vor 50 Jahren verpflichtet, mit den Mördern abzurechnen, die am 7. Oktober in den Gaza-Korridor eingedrungen sind, sowohl mit den Planern als auch mit ihren Boten”, so Barnea.

Der Mossad-Chef ergänzte: “Das wird Zeit brauchen, so wie es nach dem Massaker in München Zeit brauchte, aber unser langer Arm wird sie an jedem Ort erreichen, an dem sie sich aufhalten mögen.”

Titelbild: Hamas-Demonstration in Judäa und Samaria. Wird es dort ohne den Terrorchef Saleh al-Arouri nun ruhiger? Foto: Wisam Haslmaoun/Flash90

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