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Experten: Hamas-Vergewaltigungen ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

JERUSALEM, 09.01.2024 (NH) – Israel hat die Vereinten Nationen (UN) wiederholt für ihr Schweigen zu den sexuellen Gräueltaten der Hamas-Terroristen am 7. Oktober kritisiert. Der jüdische Staat wirft der UN vor, nicht genug zu tun, um die mutmaßlichen Verbrechen offiziell anzuerkennen. Nun hat die einflussreiche US-Tageszeitung New York Times eine Untersuchung veröffentlicht, die zu eindeutigen Ergebnissen kommt: Die sexuellen Übergriffe waren keine Einzelfälle, sondern gehörten zu den Zielen der Terrororganisation. Drei Monate nach dem Angriff fordern nun auch UN-Experten Rechenschaft für die sexuelle Gewalt gegen israelische Zivilistinnen.

„Sexuelle Gewalt unbegreiflichen Ausmaßes“

In monatelanger Recherche hat die New York Times Videos des Terrorangriffs sowie Fotos der Opfer und GPS-Positionen ausgewertet. Außerdem interviewte die Zeitung mehr als 150 Israelis, darunter medizinisches Personal und Soldaten sowie Therapeuten und Augenzeugen. Mindestens vier Zeugen beschrieben detailliert, wie sie an verschiedenen Stellen entlang der Hauptstraße 232 Frauen vergewaltigt und ermordet sahen. Der internationalen Nachrichtenagentur Reuters liegen nach eigenen Angaben Fotos vor, die einige der Zeugenaussagen eindeutig bestätigen. Soldaten, medizinisches Personal und Ersthelfer berichteten von mehr als 30 Leichen von Frauen und Mädchen, die in der Party-Region und den Grenzgemeinden gefunden wurden. Sie waren eindeutig sexuell missbraucht worden: Die Opfer wurden mit gespreizten Beinen, zerrissener Kleidung, Spuren von Misshandlungen im Genitalbereich und gefesselt aufgefunden.

Bilder der Teilnehmer der Nova-Party: 364 Menschen wurden am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen ermordet, Hunderte verletzt, dutzende Frauen wurden bestialisch vergewaltigt. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

UN schweigt lange

Die israelischen Behörden haben inzwischen die größte Untersuchung in der Geschichte des Landes wegen möglicher Sexualverbrechen eingeleitet. Die Beamten berichten, dass Hamas-Terroristen im gesamten Grenzgebiet Frauen missbraucht hätten. Die israelische Polizei räumte jedoch ein, dass sie sich aufgrund des Schocks und des Ausmaßes der Ereignisse vom 7. Oktober nicht darauf konzentriert habe, Samenproben von den Frauenleichen zu nehmen, Autopsien zu beantragen oder die Tatorte sorgfältig zu
untersuchen. In den ersten Tagen konzentrierten sich die Sicherheitskräfte auf die Abwehr der Hamas-Kämpfer und die Identifizierung von über 1.000 Leichen. Nach der Terrorinvasion bestritt die Hamas zunächst, Frauen sexuell missbraucht zu haben. Diese Aussage wurde weltweit akzeptiert. „UN Women“, die Organisation der Vereinten Nationen zur Förderung und Stärkung der Frauen, erkannte die Sexualverbrechen auch Wochen nach dem Massaker nicht an. Erst Anfang Dezember wurden die Gräueltaten an den israelischen Frauen verurteilt. Nur wenige Tage zuvor hatte UN-Generalsekretär António Guterres zugesichert, die Taten „gründlich zu untersuchen“.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Zwei von den Vereinten Nationen eingesetzte unabhängige Experten haben nun erklärt, dass die Beweise für sexuelle Folter, Vergewaltigungen, Gruppenvergewaltigungen und Genitalverstümmelungen auf schwere Verstöße gegen das Völkerrecht hindeuten und Kriegsverbrechen gleichkommen. Angesichts der hohen Opferzahlen und der umfassenden Planung der Sexualverbrechen seien die Gräueltaten sogar als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen. Die beiden Experten für Folter und Hinrichtungen, Alice Jill Edwards und Morris Tidball-Binz , versprachen, die Stimme jedes einzelnen Opfers zu sein, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Geschlecht.

Titelbild: Demonstranten protestieren gegen die Verbrechen und die sexuelle Gewalt an Frauen im Massaker vom 7. Oktober vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York City. Foto: Yakov Binyamin/Flash90

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