Netanjahu gibt Pressekonferenz: „Es gibt keine andere Lösung als den vollständigen Sieg“
JERUSALEM 08.02.2024 (LS) – Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Bedingungen der Hamas für ein neues Geiselabkommen am Mittwoch zurückgewiesen und betont, nur militärischer Druck werde die Freilassung der im Gazastreifen gefangen gehaltenen Israelis sichern.
Auf einer Pressekonferenz in Jerusalem betonte Netanjahu, er habe keine konkreten Zusagen bezüglich der Freilassung der palästinensischen Sicherheitsgefangenen mit „Blut an den Händen“ gemacht.
Militärischer Druck zur Befreiung der Geiseln
Die wichtigste Frage der Reporter war ein mögliches Abkommen zur Befreiung der 136 in Hamasgefangenschaft verbliebenen Geiseln. „Nach dem, was ich gesehen habe, würden sogar Sie das Angebot der Hamas ablehnen“, anwortete Netanjahu dem Reporter, der ihn zu dem Angebot der Hamas befragte. Es beinhaltete die Forderung nach einem dauerhaften Waffenstillstand, einem Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen und der Freilassung von Terroristen, die wegen der Ermordung Dutzender Israelis inhaftiert sind.
„Wenn wir den wahnsinnigen Forderungen der Hamas nachgeben, wird das nicht zur Freilassung der Geiseln führen. Es wird nur zu einem weiteren Massaker führen“, erklärte der Premier.
An die Familien der Geiseln gerichtet, betonte Netanjahu, die Rückkehr der Geiseln habe oberste Priorität und dass „anhaltender militärischer Druck eine wesentliche Voraussetzung für die Freilassung der Geiseln“ sei.
Erfolgreiche Militäroffensive
Netanjahu erklärte, er habe dem zu Besuch anwesenden US-Außenminister Antony Blinken heute gesagt, Israel stehe „in greifbarer Nähe des kompletten Sieges“ und die Niederlage der Hamas werde der „Sieg der gesamten freien Welt“ sein.
Netanjahu nannte die Erfolge des Militärs bei der Offensive gegen die Hamas „beispiellos“ und erklärte, 20.000 Hamas-Kämpfer seien tot oder verletzt – mehr als die Hälfte der Hamas-Kampftruppen, von denen 18 der 24 Bataillone nicht mehr einsatzfähig seien.
Israels „tapfere Kämpfer“ hätten „bewiesen, dass alles, von dem man uns sagte, es sei unmöglich, möglich war… und noch mehr“, fügte er hinzu und richtete sich damit an „Experten“, Fernsehkommentatoren und diejenigen in der internationalen Gemeinschaft, die ein Scheitern der Bodenoffensive vorausgesagt hatten.
Der Premierminister erklärte weiter, die Streitkräfte bereiteten nach Khan Yunis, „der wichtigsten Hamas-Hochburg“, den nächsten Kampf in Rafah vor. Der Krieg soll noch einige Monate dauern und mit der Rückkehr der Geiseln und einem friedlichen Gazastreifen enden.
Titelbild: Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu spricht während einer Pressekonferenz in Jerusalem am 7. Februar 2024. Foto: Marc Israel Sellem/POOL