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Geiselverhandlungen stocken – Hamas gibt sich “flexibel”, hält aber an unrealistischen Forderungen fest

JERUSALEM 18.02.2024 (LS) – Die “wahnhaften” Forderungen der Hamas seien der Knackpunkt bei der Erzielung eines Abkommens zur Freilassung der Geiseln, so Premierminister Benjamin Netanjahu am Samstagabend. Er erklärte Reportern, Fortschritte seien nur möglich, wenn die Terrorgruppe ihre Haltung auflockert.

“Bis zu diesem Moment, bis zu diesem Augenblick, sind die Forderungen der Hamas reine Wahnvorstellungen”, erklärte Netanjahu. “Sie bedeuten nur eines: eine Niederlage für Israel. Natürlich werden wir ihnen nicht zustimmen. Aber wenn die Hamas diese wahnsinnigen Forderungen fallen lässt, können wir weitermachen.”

Terrorchef behauptet, er sei „flexibel“

Die Terroristen der Hamas hingegen geben Israel die Schuld daran, dass es zu keiner Einigung kommt. Hamasführer Ismail Haniyeh beschrieb auf Telegram seine Sicht der Dinge.

Haniyeh erklärte, dass die Hamas “die ganze Zeit in einem positiven Geist und mit großer Verantwortung auf die Vermittler reagiert hat, um die Aggression gegen unser Volk zu stoppen, die ungerechte Belagerung zu beenden und den Fluss von Hilfe, Unterkünften und Wiederaufbau zu ermöglichen.”

Haniyeh führte weiter aus: “Die Bewegung hat bei der Behandlung dieser Fragen völlige Flexibilität bewiesen, aber es ist klar, dass die Besatzung weiterhin manövriert und die Verhandlungen verschleppt. Das betrifft unser Volk, während sich seine Position um die Freilassung der vom Widerstand festgehaltenen Gefangenen dreht.”

Trotz der Behauptung, die Hamas sei bei den Verhandlungen “flexibel”, erklärte Haniyeh: “Der Widerstand wird nichts Geringeres akzeptieren als die vollständige Einstellung der Aggression, den Rückzug der Besatzungsarmee aus dem Gazastreifen, die Aufhebung der ungerechten Belagerung, die Bereitstellung sicherer und angemessener Unterkünfte für die aufgrund der Verbrechen der Besatzung Vertriebenen, die Rückkehr der Vertriebenen, insbesondere in den Norden des Gazastreifens, ein Ende der barbarischen Hungerpolitik und die Verpflichtung zum Wiederaufbau.”

Militärischer Druck

Premierminister Netanjahu erklärte, es sollte von den Verhandlungen mit der Hamas nicht viel erwartet werden. “Der Kern unserer Politik zur Freilassung der Geiseln ist starker militärischer Druck und sehr entschlossene Verhandlungen. Auf diese Weise haben wir bisher 112 Geiseln befreit, und so werden wir weiter vorgehen, bis wir alle freibekommen haben. Diese Verhandlungen erfordern eine feste Haltung”, so Netanjahu.

Beim dem vorigen Geiselabkommen im November 2023 hatte die Hamas bis auf einige Tage Feuerpause nichts erreicht und deshalb fordert sie nun ein vollständiges Ende der israelischen Eroberung des Gazastreifens. Die verbliebenen Geiseln sind die einzige Möglichkeit der Hamas, zu überleben.

Titelbild: Hamasführer Ismail Haniyeh hält an seinen unrealistischen Forderungen fest. Foto: Abed Rahim Khatib/ Flash90

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