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Vier Soldaten innerhalb Israels getötet, zehn verletzt durch Hamas-Raketenangriff aus Rafah – Hisbollah beschießt den Norden

JERUSALEM 06.05.2024 (LS) – Bei einem Raketenangriff der Hamas auf einen Stützpunkt in der Nähe des Gazastreifens sind am Sonntag vier israelische Soldaten getötet und zehn weitere verwundet worden. Die drei getöteten Soldaten wurden als Unteroffizier Michael Ruzal (18) aus Rishon leZion, Unteroffizier Ruben Marc Mordechai Assouline (19) aus Ra’anana, Unteroffizier Ido Testa (19) aus Jerusalem und Unteroffizier Tal Shavit (21) aus Kfar Giladi identifiziert.

Das Soroka-Krankenhaus behandelte nach dem Anschlag zehn Personen, darunter drei in ernstem Zustand, zwei in mittelschwerem Zustand und fünf in leichtem Zustand. Mehrere Personen wurden vor Ort wegen ihrer Verletzungen durch den Raketenbeschuss medizinisch behandelt und zur sofortigen medizinischen Versorgung in Krankenhäuser evakuiert.

Raketen aus Rafah

Die Hamas übernahm die Verantwortung für den Raketenbeschuss und erklärte, ihre Al-Qassam-Brigaden hätten das Gebiet Kerem Shalom mit 114-mm-Kurzstreckenraketen vom Typ „Rajoum“ beschossen.

Die Raketen wurden nur wenige hundert Meter vom humanitären Grenzübergang Rafah entfernt abgefeuert. Das ist eines der wenigen Gebiete, in das israelische Soldaten seit dem Einmarsch in den Gazastreifen am 27. Oktober noch nicht vorgedrungen sind.

Ein Hubschrauber landet nach dem Raketenangriff der Hamas in der Gegend von Kerem Schalom. Foto: Magen David Adom

Als Reaktion auf die Raketenangriffe verstärkte die Luftwaffe ihre Angriffe auf Hamas-Kommandozentralen und andere Einrichtungen in Rafah sowie auf die Orte der Raketenangriffe selbst, die offenbar von unterirdischen Angriffsplattformen aus erfolgten.

Das Militär untersucht, warum das Luftabwehrsystem Iron Dome die Raketen nicht abfing.

Nach dem Angriff wurde der Kerem-Shalom-Übergang für humanitäre Hilfslieferungen gesperrt.

Raketenbeschuss auf Kiryat Shmona im Norden

Zusätzlich zu dem Hamas-Angriff auf den Kerem-Shalom-Übergang wurden im Norden Israels Raketen auf die Stadt Kiryat Shmona abgefeuert. Mindestens zwei Menschen wurden leicht verletzt.

Die Raketen trafen nach Angaben der Rettungsdienste mehrere Gebäude in der Stadt und einen Intensivkrankenwagen von Magen David Adom. Nach Angaben der Elektrizitätsgesellschaft kam es auch zu Stromausfällen. Anwohner berichteten israelischen Medien, die Raketen seien bereits auf die Stadt gefallen, bevor die Sirenen ertönten. Mehrere Straßen in grenznahen Städten wurden daraufhin gesperrt.

Die Hisbollah übernahm die Verantwortung für den Raketenbeschuss. Sie habe als Reaktion auf einen früheren israelischen Luftangriff auf Meiss El Jabal im Südlibanon Dutzende von Katjuscha- und Falaq-Raketen auf Kiryat Schmona abgefeuert.

Erfolgt jetzt der Einmarsch in Rafah?

Obwohl Premierminister Netanjahu bereits vor Wochen angekündigt hatte, den Krieg bald bis zum Ende durchzuziehen, hatte er den Angriff auf Rafah bis jetzt immer noch nicht befohlen.

Heute hat das israelische Militär jedoch damit begonnen, die Palästinenser aufzufordern, die östlichen Stadtteile von Rafah, die nahe der israelischen Grenze liegen, im Vorfeld einer geplanten Offensive in dem Gebiet im südlichen Gazastreifen zu evakuieren.

Im östlichen Rafah wirft die israelische Armee (IDF) Flugblätter ab, verschickt Textnachrichten und tätigt Telefonanrufe an die Palästinenser, um sie über die zu evakuierenden Gebiete und die Routen zu einer ausgewiesenen humanitären Zone zu informieren.

Der Evakuierungsbefehl gilt vorerst nur für einige der östlichen Stadtteile von Rafah und nicht für die gesamte Stadt.

Die IDF veröffentlicht eine Karte, auf der die Zonen eingezeichnet sind.

Eine IDF-Karte der Evakuierung der Zivilbevölkerung von Rafah vor der geplanten Offensive. Foto: Israel Defense Forces

In einer Erklärung des Militärs heißt es: „In Übereinstimmung mit der Zustimmung der politischen Ebene fordert die IDF die Bevölkerung, die unter der Kontrolle der Hamas steht, auf, die östlichen Stadtteile von Rafah vorübergehend in die erweiterte humanitäre Zone zu evakuieren.“

„Diese Angelegenheit wird schrittweise und entsprechend der laufenden Bewertung der Situation erfolgen“, heißt es. Die Zivilisten werden aufgefordert, sich in eine erweiterte humanitäre Zone in den Gebieten al-Mawasi und Khan Yunis zu begeben.

Titelbild: Oben v.l.n.r.: Unteroffizier Michael Ruzal und Unteroffizier Ruben Marc Mordechai Assouline; unten v.l.n.r.: Unteroffizier Ido Testa und Unteroffizier Tal Shavit. Sie wurden bei dem Raketenangriff der Hamas auf das Gebiet Kerem Shalom getötet. Foto: IDF Spokespersons Unit

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