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Kriegsfolgen: Wachstum des High-Tech-Sektors in Israel sinkt wegen Mitarbeitermangels

JERUSALEM / TEL AVIV, 08.08.2024 (VCM) – Israel befindet sich seit dem 7. Oktober 2023 im Ausnahmezustand. Für den Krieg mit der Hamas und der Hisbollah wurden Hunderttausende Reservisten eingezogen. Das führt zu unbesetzten Arbeitsplätzen, was folglich das Wachstum der Wirtschaft sinken lässt. Mit 77 Prozent sind die meisten abwesenden Personen Männer, teilt das Finanzministerium mit.
Im vergangenen Juni waren es noch rund 67.000 Mitarbeiter, die aufgrund des Krieges als Reservisten eingezogen waren. Gegenüber Mai diesen Jahres entspricht dies einem Rückgang von 10 Prozent, teilte das Ministerium mit.
Kriegsfolgen: High-Tech- Sektor erholt sich nicht
Die Zahlen entsprechen einem Rückgang der kriegsbedingt abwesenden Mitarbeiter um 90 Prozent im Vergleich zum vergangenen Oktober. Dennoch, so das Ministerium, ist der Wachstum des High-Tech-Sektors seit dem Ausbruch des Krieges zum Erliegen gekommen und konnte bisher keinen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen.
Der High-Tech-Sektor ist zwischen 2018 und 2022 kontinuierlich gewachsen und war bisher einer der wichtigsten Zweige der israelischen Wirtschaft. Damit der High-Tech-Sektor der bisherigen Trendlinie entspricht, müssten ab August 2024 weitere 33.000 High-Tech-Arbeitsplätze besetzt werden. Das erscheint kaum möglich, zumal fast keine Ausländer ins Land kommen.
Regionale Ausprägungen
Den stärksten Beschäftigungsrückgang verzeichnen die Gebiete nahe der südlichen und nördlichen Grenze Israels. Im Zentrum des Landes fiel der Rückgang geringer aus. Um sechs beziehungsweise 12 Prozentpunkte sank die Beschäftigungsquote in den Gebieten bis 9 Kilometer vor der Grenze zum Libanon und 7 Kilometer vor der Grenze zu Gaza.
Betrachtet man den Beschäftigungsrückgang nach Geschlechtern getrennt, zeigt sich, dass sich die Beschäftigung von Frauen im Vergleich zu Januar bis September 2023 nahezu erholt hat.
Mehr Frauen arbeiten
Noch ausgeprägter ist die Erholung unter ultraorthodoxen und arabischen Frauen. Beide Bevölkerungsgruppen verzeichnen im Vergleich zu Januar bis September 2023 sogar einen Anstieg ihrer Beschäftigungsquote. Die Beschäftigungsquote von ultraorthodoxen Frauen liegt derzeit bei 63 Prozent; bei arabischen Frauen bei 37 Prozent.
Die Beschäftigung jüdischer Frauen, die keinen orthodoxen oder ultraorthodoxen Hintergrund haben, ging im Vergleich zu vor dem Krieg um 2 Prozent zurück. Die Beschäftigungsquote von ultraorthodoxen Männern erholte sich im Juni vollständig auf das Vorkriegsniveau.

Bild: Tel Aviv ist eines der Weltzentren des Hochtechnologiesektors. Doch seit dem 7. Oktober hat die Branche Schwierigkeiten. Foto: Tommy Mueller / Fokus Jerusalem

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