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Nasrallah droht mit Terrortunnel-Video – Israel antwortet mit Tötung eines Kommandeurs 

JERUSALEM, 18.08.2024 (NH) – Die Hisbollah hat am Samstag mehr als 55 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Die Raketensalven sollen die Reaktion auf einen nächtlichen Angriff der israelischen Luftwaffe gewesen sein, bei dem angeblich zehn Menschen getötet und fünf weitere verletzt wurden. Das israelische Militär schaltete den Kommandeur der terroristischen Eliteeinheit „Radwan“, Hussein Ibrahim, aus. Nach Angaben der israelischen Verteidigungskräfte ist auch ein Waffenlager der Terrorgruppe ins Visier genommen worden.

Nasrallah prahlt mit gigantischem Tunnelprojekt

Während in Israel weiterhin mit einem massiven Vergeltungsschlag der Hisbollah gerechnet wird, äußerte ein Experte gegenüber der kuwaitischen Zeitung Al-Anbaa die Erwartung, dass die Organisation auf die Tötung des hochrangigen Terroristen Fouad Shukr in Beirut zurückhaltend reagieren werde. Demnach sei die Hisbollah „nicht an einem umfassenden Krieg interessiert“. Der Experte behauptete weiter, dass selbst viele „Hisbollah-Mitglieder nicht wissen, wie der Vergeltungsschlag aussehen wird“. Die Entscheidung werde direkt von Führer Hassan Nasrallah kommen.

Nasrallah hat ein neues Drohvideo veröffentlicht, das die angeblichen Fähigkeiten der Terrororganisation dokumentiert. In dem knapp fünfminütigen Video sind riesige Terrortunnel zu sehen, die mit Computern und Beleuchtung ausgestattet sind. Mit Raketen beladene große Lastwagen und Motorräder können problemlos durch das unterirdische Tunnelsystem fahren. Das israelische Militär geht davon aus, dass sich dort Präzisionsraketenwerfer und Angriffsdrohnen, Kommandotruppen der Radwan Force, große Waffenlager, Waffenfabriken und natürlich hochrangige Offiziere und wichtige Kommandeure befinden. Es sei auch offensichtlich, dass die Terrororganisation ihre Hauptkräfte in Stützpunkten unter besiedelten zivilen Gebieten im Libanon verstecke. Ähnlich wie bei der Hamas können diese unterirdischen Terrorbunker nur durch gezielte Bodenangriffe zerstört werden.

Lastwagen fahren durch Nasrallahs unterirdisches Tunnelsystem. Libanesen schimpfen: „Warum haben die Strom und wir nicht?“ Foto: Screenshot Hisbollah-Video

Luftwaffe zerstört Terrorziele und tötet Radwan-Kommandeur

Nach der Veröffentlichung des Drohvideos haben Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe Militärgebäude der Terrororganisation in den Gebieten Merkaba, Ramiya und dem Dorf Hammam im Südlibanon bombardiert. Außerdem griff das Militär die libanesischen Gebiete a-Tiri, Yatar, Levona und Hanin im Südlibanon mit Artilleriefeuer an. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen mindestens zehn Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Aus israelischen Verteidigungskreisen verlautete, die Ziele seien Waffenlager der Terrorgruppe gewesen. Eine israelische Drohne feuerte auf ein Motorrad in der Region Qadmous. Später gab die Armee bekannt, dabei den Kommandeur der Eliteeinheit Radwan, Hussein Ibrahim Kassab, getötet zu haben.

Die jüngsten Raketensalven lösten an mindestens zehn Orten in Obergaliläa Brände aus. Seit Beginn des Krieges sind bei Kämpfen an der Nordgrenze 26 israelische Zivilisten und 18 Soldaten und Reservisten ums Leben gekommen.

Titelbild: Narallah prahlt mit seinem Tunnelsystem. Die libanesische Zivilbevölkerung befürchtet nun einen harten israelischen Militärschlag. Foto: Screenshot Hisbollah-Video

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