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Luftwaffe bombardiert Waffenlager im Libanon – Hisbollah feuert über 100 Raketen auf Nordisrael

JERUSALEM, 21.08.2024 (NH) – Die israelische Luftwaffe hat Abschussrampen der Terrororganisation Hisbollah im Südlibanon in den Gebieten al-Mansuri und a-Taybeh bombardiert und ein führendes Mitglied der Raketeneinheit der Terrortruppe getötet. Die Abschussrampen sollen für Raketen bestimmt gewesen sein, die das Zentrum Israels erreichen können. Arabischen Medienberichten zufolge flog das israelische Militär in den vergangenen beiden Nächten weitere Angriffe auf eine Reihe von Terrorzielen in Baalbek sowie in der Bekaa-Region im Ostlibanon. Die Gebiete liegen tief im Nachbarland und sind mehr als 70 beziehungsweise 100 Kilometer von Israel entfernt. Die Hisbollah überzog daraufhin den Norden Israels ununterbrochen mit Raketen- und Kampfdrohnenangriffen. 

Gallant bewertete Kriegsereignisse 

Verteidigungsminister Yoav Gallant hat nach der Bombardierung eine operative Lageeinschätzung vorgenommen. Laut dem Verteidigungsminister muss die höchste Alarmbereitschaft aufrechterhalten werden, „da sich der Schwerpunkt allmählich vom Süden in den Norden verlagert“. Gallant bestätigte die nächtlichen Bombenangriffe auf libanesische Terrorziele und betonte, dass die militärischen Aktivitäten „auf der einen Seite Kampfroutine sind, auf der anderen Seite aber der Vorbereitung auf das dienen, was noch kommen könnte“.

„Unser Feind kämpft bis zum Tod, das war schon immer so. Aber in diesem harten Kampf weiß er nicht, was er tun soll, wenn wir ihn aus dem Gleichgewicht bringen“, so der Minister. Nach Angaben Gallants hat der Libanon bisher fast 500 Tote zu beklagen (415 Mitglieder wurden von der Hisbollah namentlich genannt) – das sind fast so viele wie im Zweiten Libanonkrieg. Israel habe sich auf hochrangige Kommandeure konzentriert, was für die Hisbollah ein schmerzhafter Schlag gewesen sei, so die Sicherheitskräfte. „Was jetzt bleibt, ist Wachsamkeit“, so Gallant zur jüngsten Einsatzbilanz.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant ruft zur Wachsamkeit an der Nordgrenze auf.  Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Hisbollah antwortet mit Drohnenangriff

Als Reaktion auf die Zerstörung ihrer Waffenlager hat die Hisbollah im Laufe des gestrigen Tages rund 115 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert und und mehrere mit Sprengstoff beladene Kampfdrohnen auf den Weg gebracht. Bei dem massiven Beschuss von Obergaliläa, Westgaliläa und den Golanhöhen gab es keine Verletzten. Der israelische Sicherheitsapparat teilte mit, dass einige der Raketeneinschläge Brände in offenem Gelände ausgelöst hätten und die Feuerwehr mehrere Stunden gegen die Flammen gekämpft habe.

Die Terrorgruppe setzte ihren Beschuss auch heute Morgen unvermindert fort. In der Stadt Katsrin gingen mehrere Häuser in Flammen auf. Ein 30-jähriger Mann wurde bei dem Raketenbeschuss mittelschwer verletzt. Die Einsatzkräfte löschen zum jetzigen Zeitpunkt die Brände und suchen nach weiteren Verletzten.

Bisher haben die Kämpfen an der Nordgrenze auf israelischer Seite zum Tod von 26 Zivilisten und 19 Soldaten und Reservisten geführt.

Titelbild: Anwohner fliehen, nachdem ein Haus in Katsrin am Mittwochmorgen nach einem Raketenangriff in Flammen aufgeht. Foto: Michael Giladi / Flash 90

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