Hamas rekrutiert nach der Tötung vieler erfahrener Terroristen neue Kämpfer
JERUSALEM 17.09.2024 (LS) – Ein hochrangiger Hamas-Funktionär erklärte, die palästinensische islamistische Terrorgruppe verfüge über ausreichende Ressourcen, um den Kampf gegen Israel trotz der Verluste, die sie in den mehr als 11 Monaten des Krieges in Gaza erlitten hat, fortzusetzen.
„Der Widerstand ist in hohem Maße fähig, weiterzumachen“, erklärte Osama Hamdan in einem Interview mit AFP in Istanbul. „Die Zahl der Opfer ist viel geringer als bei einer Schlacht dieser Größe, dieses Ausmaßes und dieses Umfangs zu erwarten ist.“
Geschätzte Zahlen
Israel hat nach eigenen Angaben seit dem 7. Oktober rund 17.000 Hamasterroristen im Kampf und weitere 1.000 Terroristen innerhalb Israels getötet. Am Vorabend des Krieges hatte die Hamas nach Angaben der israelischen Verteidigungskräfte schätzungsweise 30.000 Kämpfer in ihren Streitkräften.
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive sind 344 Soldaten der israelischen Armee bei Kämpfen im Gazastreifen getötet worden.
Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen unterscheidet in seiner nicht überprüfbaren Zählung der bisher im Krieg getöteten Menschen, die derzeit bei über 40.000 liegt, nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
Könnte Sinwar fliehen?
Über Hamasführer Sinwar sagte Hamdan in dem Interview, es sei unmöglich, sich ein Szenario vorzustellen, in dem Hamas-Chef Yahya Sinwar das belagerte Gebiet verlassen würde. Sinwar und andere Anführer „sind bereit, lieber tausendmal in Palästina zum Märtyrer zu werden, als es zu verlassen, denn alles, was er tut, dient der Befreiung Palästinas“, so Hamdan.
Hamdan erklärte weiter, die Hamas strebe eine „gemeinsame palästinensische Herrschaft“ im Gazastreifen an und fügte hinzu, Hamas-Vertreter und Vertreter anderer palästinensischer Gruppierungen würden demnächst in Kairo zusammentreffen, um ihre Nachkriegsvision zu erörtern.
„Der Tag nach dem Krieg ist ein palästinensischer Tag“, verkündete er.
Titelbild: Hamas rekrutiert weiterhin neue Kämpfer. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90