zurück zu Aktuelles

Hamas-Führer Sinwar spricht sich gegen Abkommen mit Israel aus

JERUSALEM 26.12.2023 (LS) – Laut einem Bericht von Al Jazeera vom Montag hat Yahya Sinwar, der Führer der Hamas im Gazastreifen, der internationalen Führung der Terrororganisation mitgeteilt, er werde die Bedingungen Israels für die Beendigung des Krieges nicht akzeptieren.

Die Weigerung erfolgte inmitten von Diskussionen über einen von Ägypten vermittelten Waffenstillstandsvorschlag, der die Freilassung einiger Geiseln, die Einsetzung einer von Experten geführten Regierung im Gazastreifen und einen israelischen Rückzug vorsieht. Allerdings hat Al Jazeera diesen Artikel nach einigen Stunden wieder von seiner Website entfernt.

Israelische Medien berichteten, die Terrorgruppen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad hätten einen ägyptischen Vorschlag abgelehnt, der vorsieht, dass die Hamas im Gegenzug für einen dauerhaften Waffenstillstand die Kontrolle über den Gazastreifen aufgibt. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte zwei ägyptische Quellen, die die Ablehnung seitens der Terrorgruppen bestätigten.

Propaganda aus dem Keller

In seiner ersten öffentlichen Botschaft seit den Massakern vom 7. Oktober zeigte sich der Hamas-Chef am Montag weiterhin kriegerisch, wobei er die Erfolge der Terrorgruppe stark aufblähte.

Die Hamas befinde sich in einem “heftigen, gewalttätigen und beispiellosen Kampf” gegen Israel, räumte Sinwar in einer Botschaft an die politische Führung der Hamas ein. Er behauptete aber auch, die Terrorgruppe sei auf dem Weg, die israelischen Verteidigungsstreitkräfte zu zerschlagen, und erklärte mit Blick auf Israel, die Hamas werde sich nicht den “Bedingungen der Besatzung” beugen.

Sinwar behauptete fälschlicherweise, die al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, hätten über 5.000 israelische Soldaten und Offiziere “ins Visier genommen” und etwa ein Drittel von ihnen – also über 1.500 – getötet.

Nach Angaben der israelischen Armee sind bei der Bodenoperation im Gazastreifen bisher 156 Soldaten getötet worden. Beim ersten Angriff der Hamas am 7. Oktober wurden über 300 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet.

Wo ist Sinwar?

Aus dem Bericht des katarischen Netzwerks, das für seine Verbindungen zur Hamas bekannt ist, geht hervor, dass Sinwar Nachrichten verschickt hat, in denen er die Bereitschaft des militärischen Flügels der Hamas bekräftigt, den Konflikt mit den israelischen Verteidigungsstreitkräften zu verlängern.

Sinwar, ein Hauptziel Israels in diesem Krieg, hat sich seit Beginn der Offensive am 7. Oktober aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und ist nicht mehr aufzufinden. Es wird spekuliert, dass er sich in Khan Yunis im südlichen Teil des Gazastreifens versteckt halten könnte.

Er könnte es auch geschafft haben, durch einen Tunnel nach Ägypten zu fliehen und von dort aus nach Katar oder andere freundlich gesinnte Länder wie die Türkei.

Israel verfolgt in diesem Krieg die Strategie, die Kommandanten der Hamas zu eliminieren, um die einfachen Hamas-Kämpfer ohne Führung zu belassen. Die Eliminierung des ranghöchsten Kommandanten im Gazastreifen würde seiner Armee sicherlich einen schweren Schlag versetzen.

Titelbild: Yahya Sinwar, Hamas-Chef im Gazastreifen, hat nicht nur Israel, sondern auch den Palästinensern großes Leid zugefügt. Foto: Attia Muhammed/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land