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Nach Waffenstillstand im Libanon: Hamas behauptet, ebenfalls an einem Abkommen interessiert zu sein

JERUSALEM 28.11.2024 (LS) – Die Terrororganisation Hamas hat am Mittwoch eine offizielle Erklärung abgeben, in der sie ihr Interesse an einem Abkommen zur Beendigung des Krieges bekundet, den sie am 7. Oktober 2023 begonnen hatte. Die Erklärung erfolgte nach dem Inkrafttreten des Waffenstillstands zwischen Israel und dem Libanon.

Die Verhandlungen zwischen den beiden Seiten sind seit langem ins Stocken geraten, wobei jede Seite der anderen die Schuld gibt. Hamas-Funktionär Sami Abu Zuhri warf Israel am Mittwoch vor, unflexibel zu sein, und behauptete, seine Gruppe wolle immer noch einen Deal.

Vorgeschlagene Abkommen

Die Hamas erklärte, sie prüfe die Auswirkungen des Abkommens im Libanon und werde sich für einen Waffenstillstand in Gaza einsetzen. Die Terrorgruppe sei daran interessiert, „der Aggression ein Ende zu setzen“, und zwar im Rahmen der von den palästinensisch-arabischen Organisationen vereinbarten Grundsätze. Deren Forderungen sind: Waffenstillstand, Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen, Rückkehr der vertriebenen Bewohner des Gazastreifens in ihre Häuser und Erzielung eines echten und vollständigen Austauschabkommens (Rückkehr der Geiseln im Austausch für die Freilassung von in Israel inhaftierten Terroristen).

Vor kurzem schlug Ägypten einen zweitägigen Waffenstillstand vor, bei dem vier israelische Geiseln im Austausch gegen in Israel inhaftierte Terroristen freigelassen werden sollten. In den zehn darauffolgenden Tagen sollten Verhandlungen über ein umfassenderes Abkommen stattfinden.

Die Hamas erklärte zunächst, sie sei gegen einen begrenzten Zeitrahmen von mehreren Tagen, in dem die Organisation einige der Geiseln zurückgeben und die Kämpfe danach fortgesetzt würden. Später teilten Quellen der Hamas der Zeitung Asharq Al-Awsat mit, die Terrororganisation sei bereit, den Vorschlag Ägyptens sowie andere Vorschläge zu prüfen.

Biden will Geiseldeal vorantreiben

US-Präsident Joe Biden betonte gegenüber Premierminister Benjamin Netanjahu während eines Telefongesprächs am Dienstag, nach dem Waffenstillstandsabkommen im Libanon sollte nun die Priorität darauf liegen, die Freilassung der Geiseln zu sichern und einen Waffenstillstand in Gaza zu erreichen, wie zwei US-Vertreter am Mittwoch gegenüber Barak Ravid von Axios mitteilten.

„Wir haben jetzt eine Gelegenheit. Lass uns die Geiseln holen“, soll Biden zu Netanjahu gesagt haben. US-Vertreter berichten, Netanjahu habe positiv reagiert und seine Bereitschaft bekundet, die Bemühungen fortzusetzen.

„Es besteht die Absicht, einen erneuten Versuch zu unternehmen, um eine Einigung im Gazastreifen zu erzielen. Es war klar, dass der Krieg im Libanon zuerst beendet werden musste. Jetzt ist die Hamas in einer schwächeren Position, weil die Hisbollah aus dem Krieg ausgeschieden ist“, erklärte ein israelischer Kabinettsminister.

Derzeit befinden sich noch 101 Geiseln in Gaza in der Gewalt der Hamas, darunter sieben amerikanische Staatsbürger.

Vertreter der US-Regierung teilten Axios mit, Biden werde sich bis zu seinem letzten Tag im Amt für eine Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln einsetzen.

Titelbild: Die Al-Qassam-Brigaden der Hamas während einer Patrouille in Rafah. Die Terrororganisation bekundet Interesse an einem Geiselabkommen. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

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