Nach einjähriger Schließung: Die Nationalparks im Norden öffnen wieder
JERUSALEM, 6.12.2024 (TPS / TM) – Die Nationalparks und Reservate im Norden Israels sind zum ersten Mal seit einem Jahr wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie waren wegen des Raketenbeschusses der Hisbollah geschlossen worden. „Die Öffnung der Naturschutzgebiete und Parks im Norden ist ein aufregender und hoffnungsvoller Moment für uns alle. Nach einem schwierigen Jahr mit ständigen Kämpfen und vielen Herausforderungen ist die Möglichkeit, wieder durch die spektakulären Landschaften des Nordens zu reisen, ein Lichtblick für eine neue Verbindung zu unserer Natur, unserem Land und unserem Erbe“, unterstrich Umweltministerin Idit Silman.
„Raketentrümmer nicht berühren“
Zu den ersten wiedereröffneten Gebieten gehören der Baram-Nationalpark, das Hula-Naturreservat, der Achziv-Nationalpark, der Yechiam-NationalpHulatalark, der Tel Hazor-Nationalpark, das Nahal-Amud-Naturreservat und der Nimrod-Festungs-Nationalpark. Andere Gebiete, wie die Naturschutzgebiete Ein Afek und Tel Dan, bleiben für Restaurierungsarbeiten und Sicherheitsüberprüfungen geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgt nach den Vorgaben des Heimatfrontkommandos. Die Teams untersuchen die Wege weiterhin auf mögliche Gefahren wie Raketentrümmer. Die Besucher werden gewarnt, verdächtige Gegenstände nicht zu berühren und solche Funde sofort den Behörden zu melden.
Die Nimrod-Festung, eine mittelalterliche muslimische Burg an den Südhängen des Berges Hermon. Die um 1229 erbaute Festung überragt die Golanhöhen. Foto: Hadas Parush / Flash 90
„Ein Ausflug in die Naturreservate und Nationalparks ermöglicht es uns, vom Alltag abzuschalten und die Schönheit der israelischen Natur zu genießen“, versichert Raya Shurki, die Generaldirektorin der Natur- und Parkbehörde. Zu den wiedereröffneten Gebieten gehört das Hula-Naturreservat, das für seine Feuchtgebiete bekannt und bei Vogelbeobachtern beliebt ist. Im Tel-Hazor-Nationalpark, einem UNESCO-Weltkulturerbe, liegen die Ruinen der biblischen Stadt Hazor. Im Nationalpark Nimrod Fortress an den Hängen des Berges Hermon befinden sich die beeindruckenden Ruinen einer mittelalterlichen Festung. Und im Baram-Nationalpark im Oberen Galiläa sind die gut erhaltenen Ruinen eines Dorfes aus der Römerzeit zu besichtigen.
Mitarbeiter ist Hamas-Geisel
Die Wiedereröffnung der Parks hat für die Behörde einen bitteren Beigeschmack. Einer ihrer Mitarbeiter, Ohad Yahalomi, wurde am 7. Oktober aus seinem Haus im Kibbuz Nir Oz entführt. Yahalomi, der die amerikanische und die israelische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde während seiner Gefangenschaft 50 Jahre alt.
Die Brände, die durch die Bombardierungen ausgelöst wurden, haben Wälder zerstört, in denen seltene und gefährdete Tierarten leben. In den 14 Monaten seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober hat die Hisbollah mehr als 16.500 Raketen abgefeuert, die 77 Menschen getötet und 757 verletzt haben. Die durch den Beschuss ausgelösten Waldbrände verbrannten rund 230 Millionen Quadratmeter Land. Mehr als 68.000 Bewohner Nordisraels wurden aus ihren Häusern vertrieben.
Titelbild: Kraniche im Hula-Naturreservat in Obergaliläa während der Vogelzugsaison im Dezember. Foto: Ariel Tanami/TPS