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Generalstabschef Herzi Halevi und Yaron Finkelman, Chef des Südkommandos, erklären ihren Rücktritt

JERUSALEM 22.01.2025 (LS) – In einer überraschenden Ankündigung am Dienstag haben der Stabschef der israelischen Streitkräfte, Herzi Halevi, und der Chef des Südkommandos der israelischen Streitkräfte, Generalmajor Yaron Finkelman, bekanntgegeben, aufgrund ihrer Rolle bei den Versäumnissen, die zu dem Massaker der Hamas-Terrorgruppe am 7. Oktober 2023 führten, aus dem Militär auszuscheiden.

Halevi teilte in einem Brief an Verteidigungsminister Israel Katz mit, er werde die israelischen Streitkräfte (IDF) am 6. März verlassen. Finkelman nannte in seinem Brief an Halevi kein Datum.

Halevis Rücktritt würde einige Tage nach dem Ende der ersten Phase des Waffenstillstands- und Geiselabkommens stattfinden.

Ein guter Anfang

Nach der Ankündigung des Rücktritts des IDF-Stabschefs bezeichneten die Familien der Opfer vom 7. Oktober diesen Schritt als „hervorragenden Anfang“. Sie forderten, andere hochrangige Militärangehörige und Politiker sollten diesem Beispiel folgen.

Die Mitglieder des Familienrats vom 7. Oktober kündigten an, nicht zu ruhen, bis eine per Gesetz eingesetzte staatliche Kommission die Ereignisse untersucht habe, um „Antworten zu erhalten, Lehren zu ziehen und die nächste Katastrophe zu verhindern“.

Yonatan Shamriz, der Bruder der getöteten Geisel Alon Shamriz, begrüßte Halevis Rücktritt. Er bezeichnete ihn als guten Anfang, erklärte aber, weitere Personen müssten Verantwortung übernehmen und zurücktreten, darunter „die gesamte Führungsriege des Militärs, die gesamte politische Führungsriege und die gesamte Sicherheitsführungsriege“.

„Gebt die Geiseln frei und geht nach Hause“, verkündete er. „Lasst uns einen reformierten und blühenden Staat aufbauen.“

IDF-Stabschef Herzi Halevi (links) und der Chef des Südkommandos, Generalmajor Yaron Finkelman, im nördlichen Gazastreifen. Foto: Israel Defense Forces

Das Tikvah Forum, das einige Geiselfamilien vertritt, bezeichnete Halevis Verhalten während des Krieges als „unbefriedigend“. Sie forderten die politische Ebene auf, neue Befehlshaber zu ernennen, die die Gelegenheit ergreifen und alle Geiseln nach Hause bringen würden, und bezeichneten dies als „eine große Prüfung für die Regierung und ihren Regierungschef“.

„Meine Verantwortung“

Herzi Halevi wandte sich am Dienstagabend in einer Fernsehansprache an die Nation. Nur wenige Stunden vorher hatte er seinen Rücktritt angekündigt.

In seiner Ansprache übernahm Halevi die Verantwortung für das Versagen bei der Verhinderung des Massakers vom 7. Oktober.

„Ich trage die Folgen dieses schrecklichen Tages seitdem mit mir und werde sie für den Rest meines Lebens mit mir herumtragen“, erklärte er. „Ich bin für das Versagen verantwortlich – und auch für die Erfolge“, so der Generalstabschef.

„Ich werde bald 40 Jahre Militärdienst absolviert haben – ich habe diese Entscheidung schon vor langer Zeit getroffen. Jetzt, da die Armee die Oberhand hat und eine Vereinbarung zur Rückgabe der Geiseln besteht, ist die Zeit reif.“

Titelbild: IDF-Stabschef Herzi Halevi (links) mit dem Chef des Südkommandos, Generalmajor Yaron Finkelman, im südlichen Gazastreifen in Rafah. Foto: Israel Defense Forces

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