
Bei Holocaust-Gedenkfeier: Irlands Präsident hetzt gegen Israel, Juden werden aus dem Saal geworfen
JERUSALEM, 28.01.2025 (NH) – Der irische Staatspräsident Michael Higgins hat die Zeremonie zum Internationalen Holocaust-Gedenktag genutzt, um das Vorgehen Israels im Gazastreifen massiv zu kritisieren: „Wie kann die Welt weiter auf die leeren Schüsseln der Hungernden schauen?“ Und das, obwohl Holocaust-Überlebende und die örtliche jüdische Gemeinde das Staatsoberhaupt im Vorfeld gebeten hatten, das Thema bei der Gedenkfeier nicht anzusprechen. Anwesende Israelis und Juden, die friedlich gegen die Rede protestierten, wurden gewaltsam aus dem Saal gezerrt.
Gedenkfeier als Plattform für Hetze
Der irische Staatspräsident nutzte den 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, um palästinensische antiisraelische Thesen zur israelischen Militäroffensive im Gazastreifen zu zitieren. Statt die Notwendigkeit zu betonen, aus den Schrecken des Holocaust zu lernen, schien Higgins die Situation in der Enklave sogar mit dem Massenmord an den Juden vergleichen zu wollen. „Diejenigen in Israel, die um ihre Lieben trauern, diejenigen, die auf die Freilassung der Geiseln warten, oder die Tausenden, die in den Trümmern von Gaza nach ihren Angehörigen suchen, werden einen so späten Waffenstillstand begrüßen, der zu einem so hohen Preis erreicht wurde“, erklärte der Präsident. „Die Trauer der Familien nach den schrecklichen Ereignissen vom 7. Oktober und die Reaktion darauf sind unvorstellbar – der Verlust von zivilen Menschenleben, darunter die meisten Frauen und Kinder, die Vertreibung, der Verlust von Häusern und lebenswichtigen Einrichtungen. Wie kann die Welt weiter auf die leeren Schüsseln der Hungrigen schauen“, so der 84-jährige Staatschef.
Als Reaktion auf die Hetzrede verließen anwesende Juden und Israelis die Zeremonie. Andere entschieden sich, demonstrativ aufzustehen oder sich vom Staatsoberhaupt abzuwenden. Der stille Protest wurde vom anwesenden Sicherheitspersonal gewaltsam unterbunden. Männer und Frauen, darunter eine schwangere Frau, wurden aus dem Saal gezerrt und sogar festgenommen. Ein in Irland lebender Israeli berichtete, dass „die Sicherheitskräfte sehr gewalttätig gegen die Anwesenden vorgingen“. „Ich habe noch nie in meinem Leben so etwas Schändliches gesehen.“
Pro-Hamas-Demonstration wird toleriert
Jüdische Demonstranten erklärten nach dem Eklat, die feindselige Rede und die Äußerungen von Higgins „ermutigen zum Antisemitismus“. Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Irland wiesen darauf hin, dass nur einen Tag zuvor mitten in Dublin eine pro-palästinensische Demonstration stattgefunden habe, bei der Hamas- und Hisbollah-Flaggen geschwenkt und Hassparolen gerufen worden seien. Gegen die Terrorunterstützer sei nichts unternommen worden. „Aber ich, der friedlich protestiert, ohne zu schreien, ohne Plakate, der keine gewalttätige Bewegung oder Terroristen unterstützt – gegen mich sind sie mit Gewalt vorgegangen“, berichtet ein jüdischer Einwohner der Stadt.
Israels Außenminister Gideon Sa’ar verurteilte die Äußerungen des Iren: „Sogar am Internationalen Holocaust-Gedenktag konnte sich der irische Präsident Michael Higgins selbst übertreffen und griff zu einer billigen und abscheulichen Provokation“.
Titelbild: Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen befreit. Die Gedenkfeier wurde als Plattform für anti-israelische Hetze missbraucht. Foto: Nati Shohat/Flash90