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Geiseln schockierend abgemagert – Eli Sharabi erfährt nach seiner Freilassung von der Ermordung seiner Frau und Töchter

JERUSALEM 09.02.2025 (LS) – Drei männliche Geiseln sind im Rahmen des aktuellen Geiselabkommens nach 16 Monaten in Gefangenschaft am Samstag von der Hamas freigelassen worden. Eli Sharabi (52), Or Levy (34), und Ohad Ben Ami (56) wirkten alle extrem dünn und kränklich. Sie konnten zwar gehen, schienen aber unsicher auf den Beinen zu sein.

Familien erschüttert

Michal Cohen, die Mutter von Ben Ami, erklärte, sie sei erschüttert, dass ihr Sohn so dünn und unwohl aussieht.

„Er sieht schrecklich aus. Er ist 57, aber er sieht zehn Jahre älter aus. Es ist so traurig für mich, ihn so zu sehen“, berichtete sie. „Er sah aus wie ein Skelett.“

Vor und nach der Freilassung: Ohad Ben Ami. Fotos: privat/TPS-IL, Majdi Fathi/TPS-IL

Tal Levy, der Bruder von Or Levy, sagte gegenüber Channel 12, dass sein Bruder „sehr, sehr dünn aussieht, und es ist in der Tat sehr schwer, ihn zu sehen“, aber „er kommt zurück und er wird sich erholen“. Ors Ehefrau Einav wurde am 7. Oktober ermordet, als das Ehepaar Schutz in einem Bunker am Straßenrand suchte. Der dreijährige Sohn des Paares, Almog, wartete seit über einem Jahr sehnlichst auf die Rückkehr seines Vaters.

Vor und nach der Freilassung: Or Levy. Fotos: privat/TPS-IL, Majdi Fathi/TPS-IL

Eine medizinische Quelle, die die drei Geiseln behandelt hat, erklärte, ihr Zustand unterscheide sich nicht wesentlich von dem der Juden, die in den Konzentrationslagern der Nazis gelitten hatten.

Frau und Töchter sind tot

Eli Sharabi, der am Samstagmorgen nach 491 Tagen in Hamas-Gefangenschaft freigelassen wurde, wusste Berichten zufolge nicht, dass seine Frau und seine beiden Töchter am 7. Oktober von Hamas-Terroristen ermordet worden waren.

Vor und nach der Freilassung: Eli Sharabi. Fotos: privat/TPS-IL, Majdi Fathi/TPS-IL

Außerdem informierte die Hamas Sharabi auf der Bühne in Deir el-Baleh im Zentrum des Gazastreifens über den Tod seines Bruders Yossi. Die Leiche seines Bruders wird immer noch in Gaza festgehalten.

Einem Bericht von Almog Boker (Kanal 12) zufolge sagte Sharabi den israelischen Streitkräften kurz nach seiner Freilassung, er freue sich darauf, seine Frau Leanne und seine Töchter Noya (16) und Yahel (13) wiederzusehen, ohne zu wissen, dass sie bei dem Massaker vom 7. Oktober in ihrem Haus in Be’eri auf tragische Weise ermordet worden waren, nachdem Hamas-Terroristen ihn in den Gazastreifen verschleppt hatten.

„Eli kehrt aus einer unmöglichen Realität in der Gefangenschaft in eine sehr schwierige Realität in Israel zurück“, so der Kibbutz Be’eri in einer Erklärung.

Internationale Entrüstung

Die skrupellose „Freilassungszeremonie“ der Hamas-Terrorgruppe in Deir al-Balah im Gazastreifen hat die Menschen in aller Welt entsetzt und internationale Verurteilungen hervorgerufen.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, twitterte: „Fast unerträglich zu sehen, wie die ausgemergelten Geiseln gezwungen werden, einem Hamas-‚Reporter‘ Interviews zu geben. Sie auf diese Weise zur Schau zu stellen, ist ein weiteres schreckliches Verbrechen der Terroristen.“

Simon Walters, der britische Botschafter in Israel, schrieb auf X: „Ich bin zwar erleichtert, Eli, Or und Ohad heute wieder in Israel zu sehen, aber ich bin abgestoßen von dem grotesken Spektakel, das die Hamas veranstaltet hat. Der Zustand der Geiseln ist sehr besorgniserregend. Wir müssen alle Geiseln so schnell wie möglich herausholen.“

Titelbild: Al-Qassam-Brigaden übergeben die drei israelischen Geiseln an das Rote Kreuz. Deir al Balah, 8. Februar 2025. Foto von Abed Rahim Khatib/Flash90

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