
Vorbereitungen für den Ramadan: Kürzlich freigelassene Terroristen dürfen den Tempelberg nicht besuchen
JERUSALEM, 25.02.2025 (NH) – Jedes Jahr stellt der muslimische Fastenmonat Ramadan die Sicherheit der Hauptstadt auf eine harte Probe. In diesem Jahr, im Schatten des anhaltenden Krieges, einer massiven Anti-Terror-Operation im sogenannten Westjordanland und hoher Alarmbereitschaft vor Terroranschlägen, droht der kommende Fastenmonat noch brisanter zu werden. Rund 3.000 Polizisten sollen in den kommenden Wochen täglich im Einsatz sein – von den Grenzübergängen nach Jerusalem bis zum Tempelberg. Die Zahl der Sicherheitskräfte steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Waffenruhe mit der Hamas in Gaza hält. Sollte die Lage in der Enklave eskalieren, wären der Sicherheitsapparat gezwungen, noch mehr Kräfte zu mobilisieren.
Kein Zutritt für freigelassene Terroristen
In diesen Tagen schließt die Jerusalemer Polizei ihre Sicherheitsvorkehrungen für den bevorstehenden Ramadan ab. Der muslimische Fastenmonat beginnt an diesem Wochenende und dauert bis Anfang April. Der Jerusalemer Polizeidistrikt wird eine große Zahl von Sicherheitskräften sowie technische Mittel einsetzen, um terroristische Aktivitäten zu verhindern. Die Sicherheitsbehörden sind entschlossen, energisch und kompromisslos gegen Randalierer, Aufwiegler und Terrorunterstützer vorzugehen. Seit Jahresbeginn konnten in der Hauptstadt fünf Anschläge rechtzeitig vereitelt werden.
So wird die Polizei in erster Linie denjenigen, die in den vergangenen Wochen im Rahmen des Geiseldeals mit der Hamas freigelassen wurden, während des Fastenmonats keinen Zugang zum Tempelberg gewähren. Außerdem sollen wie im vergangenen Jahr nur 10.000 Bewohner der so genannten besetzten Gebiete die Erlaubnis erhalten, den Tempelberg zu betreten. Der Sicherheitsapparat empfiehlt der politischen Führung, Einreisevisa nur an Männer ab 55 Jahren und Frauen ab 50 Jahren auszustellen. Kinder bis zum Alter von 12 Jahren sollen die heilige Stätte nur in Begleitung eines Erwachsenen betreten dürfen. Die Vorschläge der Polizei sind auf politischer Ebene noch nicht abgesegnet. Ziel der Auflagen ist es, die Religionsfreiheit der muslimischen Gläubigen zu wahren, jedoch unter Berücksichtigung der bestehenden Sicherheitseinschränkungen.

Feiertage werden zur Eskalation genutzt
Der israelische Sicherheitssektor hat aus den vergangenen Fastenmonaten gelernt, dass radikale Islamisten versuchen, insbesondere die Feiertage zu nutzen, um die Region in Brand zu setzen. Durch die Verbreitung von Hetzmaterial und falschen Gerüchten im Internet, vor allem über die heiligen Stätten, wurde der Terror immer wieder angefacht. Die Feierlichkeiten endeten wiederholt in massiven Unruhen und gewalttätigen Ausschreitungen in der Hauptstadt.
Die Polizei ruft die Bevölkerung bereits jetzt zu erhöhter Wachsamkeit auf. Verdächtige Personen oder Gegenstände sollten sofort der Polizei gemeldet und den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge geleistet werden.
Titelbild: Tausende muslimische Gläubige werden zu den Freitagsgebeten des Ramadans in der Al-Aqsa-Moschee in der Jerusalemer Altstadt erwartet. Foto: Jamal Awad/Flash90