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Israel versucht, die erste Phase des Geiselabkommens zu verlängern, um weitere Geiseln zu befreien

JERUSALEM 26.02.2025 (LS) – Israel möchte die erste Phase des Geisel- und Waffenstillstandsabkommens verlängern, bevor Verhandlungen über die zweite Phase aufgenommen werden. Das Abkommen könnte um weitere 42 Tage verlängert werden, ohne das Kriegsende zu besprechen, berichtete Kan News am Dienstag.

Eine israelische Quelle gab an, während der Verlängerungsphase würden Verhandlungen über die zweite Phase und das Kriegsende stattfinden.

Zusätzliche Geiseln für die erste Phase

Israel möchte, dass die Freilassung der Geiseln während der Verlängerung in Wellen fortgesetzt wird. Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, bezweifeln jedoch, dass dies ohne eine erhebliche Entschädigung für die Hamas geschehen würde.

Der Nahost-Gesandte des Weißen Hauses, Steve Witkoff, wird voraussichtlich im Laufe dieser Woche in der Region eintreffen, um die Verlängerung der ersten Phase zu besprechen, in der mehrere Geiseln, die sich nach Ansicht Israels in einem „humanitären Zustand“ befinden, freigelassen werden sollen.

Freigelassene Geiseln hatten Berichte über den gesundheitlichen Zustand von in Gaza verbleibenden Geiseln geliefert, mit denen sie bis zu ihrer Freilassung gefangen gehalten wurden. Darunter ist Alon Ohel, der zusammen mit Or Levy und Eli Sharabi in Tunneln festgehalten wurde. Or Levy berichtete, Alon leide an mehreren nicht ausreichend behandelten Verletzungen durch Granatsplitter sowie einer schweren Verletzung eines Auges. Er sehe auf diesem Auge lediglich schwarz-weiße verschwommene Umrisse. Israel versucht deshalb, Alon Ohel sowie weitere verletzte Geiseln noch in der ersten Phase des Geiselabkommens nach Hause zu bringen.

Einigung über Freilassung von Terroristen erzielt

Gleichzeitig führten die Vermittler Gespräche mit Israel und der Hamas, um die aktuelle Krise zu lösen, da Israel die Freilassung von über 600 Terroristen aus seinen Gefängnissen aufgrund der demütigenden Freilassungszeremonien in der letzten Woche und der Übergabe eines falschen Leichnams anstelle von Shiri Bibas Leiche verzögerte. Israelische Offizielle erklärten jedoch am Dienstagabend, die Parteien seien zu einer Einigung gekommen.

Die Hamas wird die Freilassung der Leichen von vier Geiseln um einen Tag vorverlegen. Sie werden am Mittwoch ohne Zeremonie nach Israel zurückgebracht, so ein israelischer Vertreter. Gleichzeitig wird Israel nach und nach die ursprünglich für Samstag freizulassenden Terroristen entlassen. Zusätzlich kommen für die vier Leichname weibliche und jugendliche palästinensische Gefangene frei. Die Hamas bestätigte am Dienstagabend ebenfalls, eine Einigung sei erzielt worden.

Titelbild: Mitglieder der Al-Qassam-Brigaden der Hamas bei der Übergabe von Leichen von israelischen Geiseln an das Rote Kreuz in Khan Yunis, 20. Februar 2025. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

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