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Israelische Armee präsentiert den Bewohnern von Nahal Oz die Ergebnisse der Untersuchung vom 7. Oktober

JERUSALEM 27.02.2025 (LS) – Die israelische Armee (IDF) hat am Mittwoch den Mitgliedern des Kibbuz Nahal Oz die Ergebnisse ihrer Untersuchung des Massakers vom 7. Oktober präsentiert. Ein Bewohner berichtete, die Offiziere hätten mit einer Entschuldigung begonnen und zugegeben, dass das Militär versagt hat. „Es tut uns leid, dass wir Sie nicht schützen konnten“, erklärten sie.

Vor dem Angriff lebten in Nahal Oz 500 Einwohner, von denen 15 ermordet und acht weitere entführt wurden. Nicht alle Einwohner nahmen an der Besprechung teil, aber diejenigen, die anwesend waren, wurden über die Ergebnisse der Untersuchung informiert und hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Ergebnis der Untersuchung

Den Erkenntnissen zufolge drangen etwa 180 Hamas-Terroristen in drei Wellen in den Kibbuz ein. Das örtliche Sicherheitsteam leistete Widerstand, aber sein Leiter, Ilan Fiorentino, wurde zu Beginn des Angriffs getötet. Weitere Kibbuzmitglieder und der tansanische Agrarstudent Joshua Mollel wurden ebenfalls ermordet. Tsachi Idans Leichnam wurde heute Nacht im Rahmen der ersten Phase des aktuellen Geiselabkommen übergeben. Er wurde in Hamas-Geiselhaft ermordet.

Die erste Welle von Terroristen betrat den Kibbuz gegen 7 Uhr morgens durch das Hintertor. Drei Stunden später griff eine weitere Gruppe von Norden her an, gefolgt von einer dritten Welle eine Stunde später. Elf Soldaten einer Spezialeinheit griffen die Terroristen an und verhinderten so ein noch größeres Massaker. Ein Soldat wurde getötet und vier weitere verwundet. Gegen Mittag versuchte eine Eliteeinheit der Maglan, den Kibbuz zu erreichen, stieß jedoch auf der Zufahrtsstraße auf heftigen Widerstand und konnte erst um 13:15 Uhr in den Kibbuz eindringen.

Sicherheitsmängel

Die Offiziere teilten den Bewohnern mit, das Militär habe nicht mit einem umfassenden Krieg gerechnet, was die Reaktion auf Nahal Oz und andere angegriffene Gemeinden verzögerte.

Die Bewohner erfuhren auch, dass eine Infanterietruppe der Golani-Brigade seit dem frühen Morgen außerhalb des Kibbuz in Kämpfe verwickelt war und Terroristen daran gehindert hatte, während der ersten Welle einzudringen. Später wurden sie jedoch in intensivere Kampfgebiete verlegt.

Ein Bewohner wies auf das Fehlen strategischer Erklärungen hin. „Wir sehen die Sicherheitsmängel, aber wir haben keine Antworten darauf erhalten, wie der Feind auf der anderen Seite der Grenze mit den von uns bereitgestellten Mitteln an Stärke gewinnen konnte. Deshalb ist eine nationale Untersuchungskommission notwendig. Dies sind die entscheidenden Fragen, auf die wir noch keine Antworten haben“, erklärte er.

„Der Tag des Massakers ist eine offene Wunde in unseren Herzen“, heißt es in einer Erklärung des Kibbuz. “Die Untersuchungsergebnisse sind verheerend und bringen uns zurück zu diesem Tag. Der Kibbuz wird wieder auferstehen – er wird vielleicht nicht mehr derselbe sein, aber er wird wieder aufblühen.“

Titelbild: Soldaten durchkämmen am 20. Oktober 2023 den Kibbuz Nahal Oz nahe der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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