Israelische Armee findet Leitfaden der Hamas-Terroristen für die Folterung von Geiseln
JERUSALEM 16.10.2023 (LS) – Präsident Isaac Herzog hat CNN am Sonntag einen Leitfaden gezeigt, der bei Hamas-Terroristen gefunden wurde und in dem beschrieben wird, wie die Terroristen bei der Stürmung von Israels Süden Geiseln foltern und entführen sollten.
„Wir haben es mit einem äußerst grausamen, unmenschlichen Feind zu tun, den wir ohne Gnade vertreiben müssen“, erklärte Herzog gegenüber CNN. „Dieses Dokument wurde bei der Leiche eines der Terroristen gefunden, es ist eine Broschüre. Es ist ein Handbuch, wie man in die Höfe der Bürger eindringt, in den Kibbuz, in die Stadt, in den Moschaw… Und was macht man als erstes, wenn man die Bürger findet? Man foltert sie.“
„Es geht also nicht um Israel gegen die Palästinenser oder das Judentum gegen den Islam – Gott bewahre – es geht um Menschen, um die Menschheit, um die Frage, ob wir auf der Seite der Guten oder der Bösen stehen, das ist die Frage. Der Kampf, den wir jetzt führen, als eine Nation, die sich wie ein Löwe erhebt, ist gegen das Böse, und wir werden das Böse ausrotten, damit es für die gesamte Region und die Welt gut wird.“
Netanjahu trifft Angehörige der Geiseln
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu traf am Sonntagabend zum ersten Mal mit den Familien von vermissten und gefangenen Israelis zusammen.
In einer Erklärung im Anschluss an das Treffen erklärte ein Forum von Familien mit Angehörigen, von denen man annimmt, dass sie im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden, Netanjahu habe versprochen, sich für ihre schnellstmögliche Rückkehr einzusetzen. „Netanjahu sagte den Familien, eines der Ziele des Krieges sei die Rückkehr der Gefangenen und Vermissten.“
Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes sprach direkt mit hochrangigen Hamas-Vertretern und forderte Zugang zu den israelischen Geiseln. „Die Notlage der Menschen, die als Geiseln gehalten werden, hat für uns oberste Priorität. Wir fordern, sie zu sehen. Wir fordern, dass sie mit ihren Familienangehörigen Kontakt aufnehmen können.“
Piloten zeigen Kommandanten Gaza aus der Luft
Die israelische Luftwaffe hat in den letzten Tagen hochrangige Kommandeure der Bodentruppen zu Einsätzen über dem Gazastreifen geflogen. Das soll sie mit dem Gebiet vertraut machen und ihnen einen Überblick aus der Vogelperspektive über das Gebiet zu verschaffen, in dem das Militär im Rahmen eines Bodenangriffs manövrieren soll.
Brigade- und Bataillonskommandeure, von denen viele noch nie in dem von Israel 2005 verlassenen Streifen waren, wurden von Kampfhubschraubern aus gezeigt, wo die Bodentruppen während der bevorstehenden Bodenoffensive eindringen und vorrücken werden.
„Unsere Aufgabe ist es jetzt, in den Gazastreifen einzudringen und zu den Orten zu gehen, an denen die Hamas sich vorbereitet, agiert, plant und von denen aus sie ihre Angriffe startet. Wir müssen sie überall angreifen, jeden Kommandeur, jeden Agenten, die Infrastruktur zerstören“, erklärte IDF-Stabschef Generalleutnant Herzi Halevi bei einem Besuch von Soldaten im Süden Israels. „Mit einem Wort: gewinnen.“
Heftiger Beschuss
Nach Angaben von palästinensischen Quellen wurden in der Nacht auf den Montag die bisher meisten Luftangriffe über Gaza geflogen. Die israelische Armee (IDF) erklärte, sie habe 250 Ziele angegriffen und mehrere hochrangige Terroristen getötet.
Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza erklärte am Sonntagabend, seit Beginn des Krieges seien insgesamt 2.670 Menschen in dem Gebiet getötet und 9.600 verletzt worden.
Titelbild: Zerstörung durch Hamas-Kämpfer im Kibbuz Be’eri. Foto: Erik Marmor/Flash90