
Hamas verweigert eine Verlängerung der ersten Phase des Geiselabkommens
JERUSALEM 02.03.2025 (LS) – Die Hamas lehnt den Plan der USA ab, die erste Phase des Geiselabkommens, die am Sonntag endet, zu verlängern. Die Terrorgruppe will in die zweite Phase übergehen, teilten zwei ägyptische Sicherheitsquellen am Freitag Reuters mit.
Die israelische Delegation führte in Kairo Gespräche, um eine Einigung über die Verlängerung der ersten Phase des Abkommens um weitere 42 Tage zu erzielen.
Die zweite Phase
Taher al-Nono, ein hochrangiger Vertreter im Politbüro der Hamas, erklärte dem in Katar ansässigen Al Araby Television Network, die Terrororganisation fordere „einen sofortigen Übergang zur zweiten Phase“, zitierte ihn Walla.
„Wir werden uns nicht mit einer zusätzlichen Phase zwischen den beiden Phasen zufriedengeben, sondern wollen einen sofortigen Übergang zur zweiten Phase des Abkommens. Der Rückzug aus dem Philadelphi-Korridor steht nicht im Zusammenhang mit der zweiten Phase, und wir bestehen darauf, dass der Rückzug aus dem Korridor am 50. Tag des Abkommens abgeschlossen wird.“
Der Philadelphi-Korridor, die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist die wichtigste Schmuggelroute der Hamas und ein Rückzug der israelischen Truppen aus diesem Gebiet würde es der Terrororganisation ermöglichen, sich wieder zu bewaffnen.
Mögliche Verlängerung
Minuten nach Mitternacht, nach einer vierstündigen Sicherheitsberatung, erklärte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu, man unterstütze den Vorschlag des Sondergesandten für den Nahen Osten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff. Dieser Plan sieht vor, die Waffenruhe mit der Hamas während des Ramadans und des Pessachfestes zu verlängern. In dieser Zeit könnten möglicherweise alle Geiseln freigelassen werden.
Der Ramadan begann am Freitagabend und dauert bis zum 29. März. Das Pessachfest endet am 19. April.
Laut Witkoffs Vorschlag sollte die Hälfte der verbleibenden Geiseln – lebend und tot – am ersten Tag des verlängerten Waffenstillstands freigelassen werden. Die übrigen Gefangenen sollen am Ende des Zeitraums freigelassen werden, wenn ein dauerhafter Waffenstillstand erreicht wird.
Verschiedene Terrorgruppen im Gazastreifen halten noch 59 Geiseln gefangen. Darunter befinden sich die Leichen von mindestens 35 Personen, deren Tod von den israelischen Streitkräften bestätigt wurde.
Titelbild: Israelis nehmen an einer Demonstration für die Freilassung der Geiseln vor dem Verteidigungsministerium in Tel Aviv teil. Foto: Israel Hadari/Flash90