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Terroranschlag am Busbahnhof in Haifa: Messerstecher tötet 70-Jährigen

JERUSALEM / HAIFA, 03.03.2025 (TM) – Bei einem Terroranschlag in Haifa ist heute ein 70-jähriger Mann ermordet worden. Mindestens vier weitere Personen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Der Terrorist, nach Angaben der Polizei ein etwa 20 Jahre alter arabisch-israelischer Staatsbürger, wurde am Tatort erschossen. Medienberichten zufolge war er ein Druse, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft hatte.

Brutale Bluttat

Nach ersten Erkenntnissen war der Terrorist mit dem Bus zum Anschlagsort gefahren. Dort rief er nach Augenzeugenberichten „Allahu akbar“ („Allah ist größer“) und begann, nach dem Halt am Bahnhof auf Fahrgäste einzustechen. Dann verließ er den Bus und stach im Bahnhofsbereich weiter zu. Nach Angaben der Polizei rammte der Angreifer dem 70-Jährigen Passanten mehrere Male ein Messer in den Rücken und in den Nacken. Vier weitere Personen wurden verletzt, darunter ein 15-jähriger Junge, der mit lebensbedrohlichen Verletzungen in das Rambam Medical Center in Haifa eingeliefert wurde. Nach einer Notoperation sei sein Zustand stabil, meldete das Krankenhaus.

Der Angreifer, der von der Polizei als israelischer Staatsbürger aus der drusischen Gemeinschaft identifiziert wurde, ist von einem Sicherheitsbeamten des Busbahnhofs und einem bewaffneten Passanten erschossen worden. Familienangehörige bestritten ein terroristisches Motiv und sagten, er habe an einer psychischen Krankheit gelitten.

Nach Angaben der Behörden war der Täter erst vor kurzem nach Israel zurückgekehrt, nachdem er im Ausland gelebt hatte.

Deutscher Terrorist“

Der drusische Knesset-Abgeordnete Hamed Amar von der rechtsgerichteten Partei „Yisrael Beytenu“ betonte, der Angriff repräsentiere nicht die drusische Gemeinschaft in Israel, die weitgehend in die Gesellschaft integriert sei. Er bezeichnete den Angreifer als „Terrorist mit deutscher Staatsbürgerschaft, der in Deutschland geboren wurde und dort gelebt hat.“ Ein solcher Terrorakt widerspreche allen moralischen und menschlichen Werten und spiegele nicht den loyalen Geist der drusischen Gemeinschaft in Israel wider.

Die heutige Messerattacke ereignete sich, nachdem am Donnerstag ein Auto in eine Bushaltestelle an der Karkur-Kreuzung außerhalb der Stadt Pardes Hanna gerast war. 13 Menschen wurden verletzt, darunter ein Jugendlicher, der in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Anschlag an der Karkur-Kreuzung ereignete sich eine Woche, nachdem drei leere Busse kurz hintereinander auf Parkplätzen in den Tel Aviver Vororten Bat Yam und Holon explodiert waren und zwei weitere nicht explodierte Sprengsätze in weiteren Bussen entdeckt wurden.

„Die kommenden Tage sind eine Herausforderung“, erklärte Verteidigungsminister Israel Katz. Er versicherte, dass die Polizei und die Rettungsdienste in höchster Bereitschaft seien und forderte die Öffentlichkeit auf, auf mögliche Gefahren zu achten.

Titelbild: Polizeibeamte sichern Spuren am Tatort, dem Busbahnhof von Haifa. Foto: David Cohen/Flash 90

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