
Rehabilitation von Kriegsopfern erfordert mehr als nur medizinische Hilfe
von Alon David
JERUSALEM / TEL AVIV, 26.03.2025 – Die erste internationale Konferenz der Abteilung für Rehabilitation des israelischen Verteidigungsministeriums (IMOD) hat in Tel Aviv stattgefunden. Experten aus über 20 Ländern, darunter Vertreter von Militär, Gesundheitsministerien und verschiedenen zivilen Organisationen, kamen zusammen, um über die Herausforderungen und Lösungen bei der Rehabilitation von verwundeten Soldaten und freigelassenen Geiseln zu sprechen.
Psychologische Hilfe nötig
„Unsere Soldaten gehen mit dem Vertrauen in die gesamte Versorgungskette in den Einsatz, von der Evakuierung über die Behandlung bis hin zur Rehabilitation“, erklärte Generalmajor (Res.) Amir Baram, neuer Generaldirektor des Vereidigungsministeriums, in seiner Eröffnungsrede. Dabei betonte er, dass die Rehabilitation weit mehr als körperliche Heilung umfasse. Psychologische Betreuung sei ebenso ein entscheidender Bestandteil des Prozesses.
Im Anschluss präsentierte Limor Luria, stellvertretende Generaldirektorin und Leiterin der Abteilung für Rehabilitation, die aktuellen Zahlen: Seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 sind mehr als 78.000 Soldaten und Sicherheitskräfte verwundet worden. Besonders besorgniserregend ist der psychische Zustand vieler Verwundeter: Rund die Hälfte der Behandelten kämpft mit psychischen Traumata, die ihre Genesung zusätzlich erschweren. Eine ganzheitliche Versorgung der Verwundeten, die sowohl medizinische als auch psychologische Unterstützung umfasst, ist nicht nur für die betroffenen Personen von Bedeutung, sondern auch für die israelische Gesellschaft als Ganzes. „Jede Investition in die medizinische, psychologische und wirtschaftliche Unterstützung unserer Verwundeten zahlt sich langfristig für die gesamte israelische Gesellschaft aus“, hob Luria hervor.
Das israelische Verteidigungsministerium verfolgt eine umfassende Strategie, um die Verwundeten ganzheitlich zu unterstützen. Dies umfasst sowohl medizinische Behandlung als auch psychologische und finanzielle Hilfe während des langen Rehabilitationsprozesses. Die durchschnittlichen jährlichen Kosten für die Behandlung eines Kriegsopfers belaufen sich auf rund 150.000 Schekel, umgerechnet etwa 36.000 Euro.
Andere Länder können lernen
Die Konferenz unterstrich die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Ansätze in der Rehabilitation. Vertreter aus verschiedenen Ländern tauschten sich über bewährte Methoden und innovative Lösungen aus, um die Versorgung von Kriegsopfern weltweit zu verbessern. Israels wertvolle Erfahrungen und innovativen Ansätze in diesem Bereich bieten einen wichtigen Maßstab, von dem viele Länder profitieren können.
Gleichzeitig wurde klar, wie sehr Israel seine Soldaten schätzt und unterstützt – in einem Land, das nicht nur gegen die Angriffe von Terrororganisationen und feindlichen Regimen verteidigen muss, sondern auch für das Überleben des einzigen jüdischen Staates kämpft. Die Konferenz unterstrich daher nicht nur die Bedeutung einer ganzheitlichen Rehabilitationsstrategie, sondern auch Israels unerschütterliche Verpflichtung, seine Verteidigungskräfte zu unterstützen, die ihr Leben und ihre Gesundheit für den Schutz des jüdischen Staates und gegen den Terror einsetzen.
Titelbild: Amir Baram, der neue Direktor des Verteidigungsministeriums (Mitte), bei der Konferenz in Tel Aviv. Foto: Tomer Neuberg / Flash 90
Der Autor ist freier Journalist aus Israel und lebt unmittelbar an der Grenze zum Libanon