
Ägypten stellt Truppen an der Grenze zu Gaza auf und verletzt damit sein Friedensabkommen mit Israel
JERUSALEM 02.04.2025 (LS) – Israel hat kürzlich eine militärische Aufrüstung Ägyptens auf der Sinai-Halbinsel beobachtet, wie eine Sicherheitsquelle am Montag gegenüber Reportern bestätigte.
„Ägypten hat Streitkräfte über die erlaubte Quote hinaus stationiert, die Hafenanlagen erweitert sowie die Start- und Landebahnen der Flughäfen ausgebaut“, so die Quelle. Diese Maßnahmen verstießen gegen das Friedensabkommen zwischen den beiden Nationen.
Gemäßigte Reaktion
Die Sicherheitsquelle betonte, Israel bleibe dem Friedensabkommen verpflichtet und werde seine Truppen entlang der Grenze nicht verändern. Die Quelle fügte jedoch hinzu: „Israel wird die Situation nicht akzeptieren und Verstöße aus Kairo nicht tolerieren.“
Israel führt derzeit zu diesem Thema Gespräche mit Kairo und Washington. Die Quelle betonte: “Washington ist für die Einhaltung des Friedensabkommens verantwortlich und muss sicherstellen, dass es wie vereinbart umgesetzt wird.“
Bisher hat sich Israel, abgesehen von einigen seltenen Stellungnahmen, nicht zu Ägyptens militärischer Aufrüstung geäußert. Im Februar erklärte der israelische Botschafter in den USA, Yechiel Leiter, Ägyptens militärische Aufrüstung auf der Sinai-Halbinsel sei inakzeptabel. Der Botschafter fügte hinzu: „Lange Zeit wurde dieses Thema beiseitegeschoben, aber es besteht weiterhin. Dies wird ein Thema sein, das wir auf den Tisch bringen werden – sehr bald und sehr entschieden.“
Brüchiger Frieden
Der Frieden zwischen Israel und Ägypten hält zwar seit 46 Jahren, doch ägyptische Politiker und Medien zeigen keine besonders freundlichen Gefühle für den jüdischen Staat. Der Krieg in Gaza hat die Beziehungen nun weiter verschlechtert.
Ein Zeichen dafür ist der Umgang des Landes am Nil mit dem neuen israelischen Botschafter in Kairo. Der neu ernannte israelische Botschafter in Ägypten, Ori Rotman, wurde von der Akkreditierungszeremonie ausgeladen, bei der er dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi sein Beglaubigungsschreiben überreicht hätte. Grund dafür sei die „anhaltende Aggression im Gazastreifen“, wie es in einem Bericht des katarischen Nachrichtensenders Al-Araby Al-Jadeed vom letzten Mittwoch heißt.
Ägyptische diplomatische Quellen teilten dem katarischen Sender mit, dass „die Verschiebung der Akkreditierung des Botschafters keine Herabstufung der diplomatischen Beziehungen zwischen Ägypten und Israel bedeutet, sondern vielmehr eine politische Position unter den erschwerten Umständen widerspiegelt, die in der Region herrschen.“
Titelbild: Ägyptischer Panzer in der Nähe des Gazastreifens. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90