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Israel macht der Hamas ein „außerordentlich großzügiges“ Angebot für ein Geiselabkommen

JERUSALEM 30.04.2024 (LS) – Internationale Beobachter sind sich einig, dass der aktuelle von Israel vorgeschlagene Deal für die Befreiung der Geiseln sehr großzügig ist und die Hamas ihn in Kürze annehmen sollte. Die Antwort der Hamas wird für die nächsten Tage erwartet, wobei berichtet wird, die palästinensische Terrorgruppe habe „keine größeren Probleme“ mit dem jüngsten Vorschlag Israels und Ägyptens für einen Waffenstillstand im Gazastreifen.

Der aktuelle Vorschlag

Einem Exklusivbericht der New York Times zufolge forderte Israel ursprünglich die Freilassung von 40 Geiseln, darunter Frauen, Kinder, Männer über 50 und Kranke. Die Zahl wurde jedoch auf 33 Geiseln heruntergesetzt, da Israel, wie ein Offizieller angab, davon ausgeht, dass einige der 40 Gefangenen in dieser Kategorie in der Gefangenschaft gestorben sind.

Weiterhin ist eine 40-tägige Kampfpause und die Freilassung von ungefähr 900 palästinensischen Gefangenen möglich.

Bisher hat die Hamas öffentlich auf einem Ende des Krieges als Bedingung für die Freilassung weiterer Geiseln bestanden, und trotz Dementis hieß es in einem Fernsehbericht, Israel habe den Ägyptern „angedeutet“, in der zweiten Phase eines Abkommens bereit zu sein, im Austausch für die Rückkehr aller Geiseln über eine „langfristige Ruhe“ in Gaza zu sprechen.

US-Außenminister Antony Blinken forderte die Hamas am Montag auf, Israels jüngsten und „außerordentlich großzügigen“ Vorschlag für einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu akzeptieren.

„Der Hamas liegt ein Vorschlag vor, der von israelischer Seite außerordentlich, außerordentlich großzügig ist“, erklärte Blinken auf einer Sondersitzung des Weltwirtschaftsforums in der saudischen Hauptstadt Riad. „Und in diesem Moment ist das Einzige, was zwischen den Menschen in Gaza und einem Waffenstillstand steht, die Hamas.“

Auch der britische Außenminister David Cameron, der ebenfalls am WEF-Treffen in Riad teilnahm, bezeichnete den israelischen Vorschlag als „großzügig“. „Ich hoffe, dass die Hamas diesen Deal annimmt und offen gesagt, sollte der ganze Druck der Welt und alle Augen der Welt heute auf sie gerichtet sein und sagen: ‚Nimm diesen Deal an'“, so Cameron.

Befreiung durch das Militär

Sollte dieser Vorschlag Israels nicht angenommen werden, könnte es zu einer Offensive in Rafah kommen, wo die meisten Geiseln wahrscheinlich festgehalten werden.

Israelische Vertreter teilten ihren ägyptischen Kollegen am Freitag mit, der aktuelle Vorschlag sei die „letzte Chance“, eine Einigung mit der Hamas zu erzielen, bevor Israel mit einer Invasion in Rafah fortfahre. „Israel hat Ägypten mitgeteilt, dass es die Vorbereitungen für die Operation in Rafah ernst nimmt und nicht zulassen wird, dass Hamas seine Entscheidung in die Länge zieht“, so einer der Vertreter.

Die USA sprechen sich gegen eine Offensive in Rafah aus, da sie um die dortige Zivilbevölkerung fürchten. Israel hingegen hat angeblich einen Plan ausgearbeitet, um die Einwohner Rafahs zu evakuieren.

Israel muss Rafah jedoch auch einnehmen, um sein Kriegsziel zu erreichen, das die Zerstörung der Hamas vorsieht. Da sich in der Grenzstadt zu Ägypten weiterhin vier Bataillone der Terrorgruppe befinden, ist es zwingend notwendig, die Stadt einzunehmen.

Titelbild: Israelis bei einer Protestveranstaltung für die Freilassung der in Gaza gefangen gehaltenen Geiseln. Auf dem Boden steht: „Rafah kann warten, sie [die Geiseln] nicht“.

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