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Hamas veröffentlicht weiteres Geiselvideo – Familie der Geisel Matan Angrest erlaubt Veröffentlichung seines Entführungsvideos

JERUSALEM 06.04.2025 (LS) – Die Hamas hat am Samstagnachmittag ein Propagandavideo, in dem die Geiseln Bar Kupershtein und Maxim Herkin zu sehen sind, veröffentlicht.

Zuvor hatte die Terrorgruppe ein Teaser-Video mit zwei verschwommenen Figuren in sozialen Medien zirkuliert. Kurz nach der Veröffentlichung des verschwommenen Videos bestätigte Herkins Familie bereits, er sei eine der Geiseln. „Wir haben seine Stimme erkannt“, so die Familie. Die Familien haben die israelischen Medien gebeten, das Filmmaterial nicht zu veröffentlichen und keine Einzelheiten über dessen Inhalt zu preiszugeben.

Die Hamas hatte zuvor erklärt, sie habe Herkin als Teil der zweiten Phase des derzeit pausierten Geiseldeals als Zeichen der Rücksichtnahme auf ihre Freundschaft mit Russland „in Betracht gezogen“. Maxim Herkins Familie hat während seiner Geiselhaft die russische Staatsbürgerschaft für ihn erlangt.

Die Geiseln Maxim Herkin (links) und Bar Kupershtein. Foto: privat
Entführung aus dem Panzer

Am Donnerstag wurden erstmals Aufnahmen ausgestrahlt, die die Entführung des Soldaten Matan Angrest während der von der Hamas angeführten Invasion im Süden Israels am 7. Oktober 2023 und sein anschließendes Verhör in Gaza zeigen.

Der 21-Jährige wurde während der Schlacht auf der Militärbasis Nahal Oz aus einem Panzer gezogen. Auf dem Entführungsvideo, das anscheinend von einer Hamas-Körperkamera stammt, ist Angrest zu sehen, wie er verwundet und ohne Hemd von mehreren Hamas-Schützen auf dem Panzer misshandelt wird.

Der IDF-Soldat Matan Angrest wird am 7. Oktober 2023 von der Hamas aus einem IDF-Panzer entführt. Foto: Screenshot Hamasvideo

Channel 12 strahlte auch bisher unveröffentlichtes Filmmaterial von Angrest aus, in dem er schwach und verletzt wirkt, während er von einem seiner Entführer grundlegende persönliche Fragen gestellt bekommt und dann auf Englisch und Hebräisch antworten muss.

Schwere Misshandlungen

Einige Frauen, die im Rahmen des im Januar geschlossenen Waffenstillstandsabkommens freigelassen wurden, waren eine Zeit lang im selben Tunnel wie Angrest untergebracht, allerdings getrennt von ihm. Sie erklärten, ihre Entführer hätten ihnen gesagt hat, die Bedingungen für Männer seien schlimmer als für Frauen.

„Ich erinnere mich, dass einer der Hamas-Kommandeure bei uns war und uns sagte, dass es Geiseln gibt, die – sagen wir es so – wenn sie sich nicht an die Anweisungen halten, eine Kugel in den Kopf bekommen“, erinnerte sich Daniela Gilboa.

Sie erinnerte sich auch daran, von einer Geisel gehört zu haben, die bestraft wurde, und bei der die Entführer „durchblicken ließen“, es habe sich um Matan gehandelt. „Er sagte, Matan sei an einen Ort gegangen, an den er nicht hätte gehen sollen, und als sie das herausfanden … waren sie nicht gerade gnädig zu ihm, um es mal so zu sagen“, erzählte sie. “Und dann wusste er, dass er es nicht noch einmal tun sollte.“

Liri Albag erinnert sich, dass einer der Terroristen ihnen sagte: „Wir haben einen [männlichen] Soldaten aus Nahal Oz, und er ist unser Gold“, und bei einer anderen Gelegenheit, „Er ist unser Sieg“.

Titelbild: Hagai Angrest, der Vater der Geisel Matan Angrest, spricht in der Knesset über seinen Sohn. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

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