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Anlässlich des 60. Jahrestags seiner Hinrichtung überführt der israelische Mossad Tausende Dokumente des Spitzenspions Eli Cohen nach Israel

Jerusalem, 19.05.2025 (NH) – Sechzig Jahre nachdem der israelische Top-Geheimdienstagent Eli Cohen in Syrien hingerichtet wurde, hat der Mossad in einer geheimen und komplexen Operation Tausende Dokumente, Fotos und persönliche Gegenstände des Spions nach Israel gebracht. Dies ist nicht die erste Mission des israelischen Auslandsgeheimdienstes. Im Laufe der Jahre hat der Mossad weltweit mit Partnern aus der Geheimdienst- und Sicherheitsgemeinschaft zusammengearbeitet und Dutzende von Aktivitäten durchgeführt, darunter auch Operationen in „feindlichen” Gebieten.

Eli Cohens historisches Archiv erreicht Israel

Zum genau 60. Jahrestag der Hinrichtung des israelischen Meisterspions Eli Cohen am 18. Mai 1965 auf dem Hauptplatz von Al-Marjah in Damaskus hat der berüchtigte Auslandsgeheimdienst Mossad bekanntgegeben, das offizielle syrische Archiv des Verstorbenen mit Tausenden spannenden Artefakten nach Israel gebracht zu haben. Bis dato wurden die Dokumente des Israelis von syrischen Sicherheitskräften unter strengen Sicherheitsbedingungen aufbewahrt. Die Mossad-Operation gilt als eine der heikelsten der letzten Jahre. Die Überführung des historischen Materials ist das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen des Geheimdienstes, Operationen und Technologien des Mossad, um jede Information über Eli Cohen ausfindig zu machen und Licht in sein Schicksal und seine Grabstätte zu bringen.

In einem emotionalen und symbolischen Treffen überreichten Premierminister Benjamin Netanjahu und Mossad-Chef David Barnea gestern einen Teil der Dokumente und persönlichen Gegenstände an Nadia Cohen, die Witwe des verstorbenen Eli Cohen. Unter dem Archivschatz befindet sich auch das Originaltestament, das Cohen wenige Stunden vor seiner Hinrichtung verfasst hatte.

Das syrische Regime bewahrte die Akten an einem streng geheimen und sicheren Ort auf. Foto: Büro des Premierministers/Mossad
Nach dem Zusammenbruch des Assad-Regimes machte der Mossad das Cohen-Archiv ausfindig und überführte die Dokumente nach Israel. Foto: Büro des Premierministers/Mossad

Tausende Dokumente, Schlüssel und Pässe

Das Spionen-Archiv umfasst 2.500 Dokumente, Tonträger, Fotografien und persönliche Gegenstände. Dazu gehören handgeschriebene Tagebücher und Briefe an seine Familie in Israel, der Schlüssel zu seiner Wohnung in Damaskus, verschiedene gefälschte Pässe sowie Fotos von seinen Aktivitäten in Syrien. Auch Notizbücher und Aufzeichnungen aus den Verhörprotokollen, in denen Kontakte zu hochrangigen syrischen Militär- und Regierungsbeamten dokumentiert sind, gehören zu der atemberaubenden Sammlung. Eli Cohens Besitz wurde vom syrischen Geheimdienst nach seiner Festnahme im Januar 1965 konfisziert.

Unter den Tausenden von Dokumenten befindet sich auch das Original seines gerichtlichen Todesurteils. Dieses erlaubte dem Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Damaskus, Rabbi Nissim Andbo, den verurteilten Spion auf seinem letzten Weg zu begleiten.

Die Übergabe des Archivs ist eine bedeutende Errungenschaft von höchstem moralischem Wert und ein weiterer Schritt, um die Ermittlungen zur Lokalisierung der Grabstätte unseres Mannes in Damaskus voranzutreiben”, berichtet Mossad-Chef David Barnea. Der Geheimdienstdirektor versprach, weiterhin alles zu unternehmen, um „alle Vermissten, Gefallenen und Entführten zu finden und nach Israel zurückzubringen – die Lebenden, die rehabilitiert werden, und die Gefallenen, die in Israel ihre letzte Ruhe finden sollen.“

Titelbild: Ein Auszug der privaten Dokumente von Eli Cohen die nach über 60 Jahren nach Israel zurückgebracht wurden. Foto: Büro des Premierministers/Mossad

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