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Junge Israelin mit ihrem neugeborenen Kind an der Nabelschnur tot aufgefunden – ihr palästinensischer Ehemann wird wegen Mordes angeklagt

Achtung: Der Artikel enthält schwierige Details

Jerusalem, 20.05.2025 (NH) – Die israelische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Palästinenser aus dem südöstlich von Ramallah gelegenen Dorf A-Ram eingereicht. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine hochschwangere Ehefrau, eine arabisch-israelische Staatsbürgerin, ermordet und ihren Körper in Brand gesteckt zu haben. An der verbrannten Leiche der jungen Frau war noch ein Baby an der Nabelschnur befestigt. Bei dem Opfer handelte es sich um Islam Tawil, eine 24-jährige Frau aus Ost-Jerusalem, die in einem Jerusalemer Supermarkt als Kassiererin gearbeitet hatte. Ihre Freunde erzählten, Islam habe in ihrem Leben einiges geplant. Doch in den Tagen vor dem brutalen Mord war sie in großer Not. Die israelische Polizei erklärte, gegen den brutalen Mörder werde „Anklage wegen vorsätzlicher Tötung unter erschwerenden Umständen” erhoben.

Ein schockierender Mord erschüttert Israel

Ein besonders schwerwiegender Fall von häuslicher Gewalt hat Israel erschüttert und bei vielen die Traumata des 7. Oktober wachgerufen. Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde fanden am 1. April dieses Jahres die verbrannte Leiche einer jungen israelischen Frau im Dorf A-Ram. Der schreckliche Fund verstörte die Polizeibeamten: An die Überreste der verbrannten Mutter war ein neugeborenes Baby mit seiner Nabelschnur verbunden.

Die Untersuchungen, die viele Wochen andauerten und letztendlich an die Polizeizentraleinheit des Bezirks Judäa und Samaria übertragen wurden, ergaben, dass es sich bei dem Opfer um Islam Tawil, eine israelische Araberin aus Ost-Jerusalem, handelte. „Die Ermittlungen wurden mit technologischen Mitteln, verdeckten Ermittlungen und der Festnahme von Dutzenden potenzieller Verdächtiger durchgeführt”, berichtet die israelische Polizei. „Später wurde der Hauptverdächtige, der Vater des Babys, verhaftet.”

Der Täter ist der Ehemann und Vater des Neugeborenen

Der mutmaßliche Täter ist ein 35-jähriger Bewohner des besagten Dorfes und soll der Ehemann der jungen Frau gewesen sein. Er soll als Security in einem Krankenhaus in Jerusalem gearbeitet haben. „Die Ermittlungen ergaben, dass der Verdächtige die Frau während der Geburt unter schockierenden Umständen ermordet, ihre Leiche angezündet und sogar ihr Auto verkauft haben soll“, teilte die israelische Polizei in einer Erklärung mit. Gegen den Verdächtigen wurde gestern (Montag) Anklage erhoben. Ihm wird der Straftatbestand der vorsätzlichen Tötung unter erschwerenden Umständen vorgeworfen.

Die Familie des Opfers hat sich noch nicht zu dem unfassbaren Vorfall geäußert und auch Islams Freunde haben Angst, offen über den Mord zu sprechen. Eine ihrer engen Freundinnen berichtete unter Verschluss ihrer Identität, dass der Angeklagte der Verstorbenen „ein gutes Leben versprochen hatte”, ihre Freunde jedoch das Gefühl hatten, dass es „ihr nicht sehr gut ging, aber sie nicht erzählte, was sie durchmachte”. „Er hat ihr versprochen, ein Leben lang mit ihr zusammenzubleiben, und leider hat er sie am Ende kaltblütig und auf grausame Weise ermordet. Er brachte sie an einen verlassenen Ort und verübte dort schwere Gewalt an ihr. Dann verbrannte er sie und ihren Sohn“, enthüllt die Freundin des Opfers.

Seit Anfang des Jahres sind 93 Mitglieder der arabisch-israelischen Gemeinschaft bei anhaltenden Gewaltausbrüchen ums Leben gekommen, davon waren fünf Frauen.

Titelbild: Israelische Sicherheitskräfte am Tatort eines Gewaltverbrechens. Foto: Jonathan Shaul/Flash90

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