
Hilfslieferungen in Gaza geplündert – Plünderer verkaufen die Waren zu überhöhten Preisen
JERUSALEM 25.05.2025 (LS) – Fünf Hilfsgütertransporter im Gazastreifen sind laut israelischen Medien am Samstag von Plünderern übernommen worden.
Die gestohlenen Waren wurden in Gebieten wie Deir el-Balah und dem Flüchtlingslager Nuseirat zu überhöhten Preisen an Bewohner des Gazastreifens verkauft.
Hilfslieferungen erreichen Bedürftige nicht
Die Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern, die in den Gazastreifen einfuhren, enthielten unter anderem Mehl, Zucker und Sesamsamen. Das Mehl wurde von den Plünderern für 40 NIS (knapp 10 Euror) pro Kilo verkauft, wie israelische Medien berichteten.
Darüber hinaus wurden über Nacht 15 Lastwagen des Welternährungsprogramms im Gazastreifen geplündert, die humanitäre Hilfe geladen hatten, wie die Washington Post am Freitag berichtete.
Ebenfalls am Freitag drängten sich Hunderte von Bewohnern des Gazastreifens neben einer Bäckerei im Lager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens und versuchten, an Brot zu gelangen, nachdem bei den jüngsten Hilfslieferungen nur begrenzte Mengen Mehl eingetroffen waren, wie in den sozialen Medien zu lesen war.
Versorgungslage bleibt kritisch
Trotz der Öffnung des Grenzübergangs Kerem Shalom nach einer 11-wöchigen Blockade und der Einfuhr von über 100 Hilfstransporten bleibt die humanitäre Lage im Gazastreifen angespannt. Die Vereinten Nationen berichten, dass viele Hilfsgüter die Bedürftigen nicht erreichen, was zu Engpässen bei Grundnahrungsmitteln führt.
In sozialen Medien kursieren Videos, die zeigen, wie Menschenmengen in Nuseirat versuchen, an Brot zu gelangen, das über Mauern geworfen oder durch kleine Öffnungen gereicht wird. Diese Szenen verdeutlichen die Verzweiflung der Bevölkerung und die unzureichende Versorgungslage.
Die israelische Armee hat in der vergangenen Woche über 120 Lastwagen mit Lebensmitteln für die Verteilung in Gaza freigegeben. Dennoch gibt es anhaltende Diskussionen darüber, wie viel dieser Hilfe tatsächlich bei den Zivilisten ankommt.
Titelbild: Ein junger Mann im Gazastreifen hat Pita-Brote erhalten. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90