
Neues Hilfslieferungsmodell in Gaza umgeht die Hamas und könnte langfristig funktionieren
JERUSALEM 28.05.2025 (LS) – In einem der neuen, von den USA betriebenen humanitären Hilfszentren im in Rafah ist am Dienstag Chaos ausgebrochen, als Massen von Bewohnern des Gazastreifens in das Gelände eindrangen und Hilfsgüter mitnahmen. Augenzeugen und Medienberichten zufolge feuerte das amerikanische Sicherheitsteam vor Ort in die Luft, als die Situation außer Kontrolle geriet.
Hamas errichtet Barrieren
Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die die Verteilung leitet, erklärte, der Vorfall sei auf lange Verzögerungen zurückzuführen, die durch „von der Hamas errichtete Barrieren“ verursacht worden seien. Die Terrorgruppe habe die Bewohner früher am Tag daran gehindert, das Zentrum zu betreten. Die Organisation berichtete, die Menschenmenge sei daraufhin so groß geworden, dass ihr Team „zurücktreten“ musste und sich später „proaktiv“ zurückzog, um Opfer zu vermeiden. „Wir erlaubten einer kleinen Gruppe von Bewohnern, die Hilfe sicher zu empfangen und sich zu zerstreuen“, erklärte die Organisation.
Trotz widersprüchlicher Angaben bestätigten Zeugen und Quellen innerhalb der Hilfsorganisation, die Bewohner des Gazastreifens hätten nach dem Abzug die restlichen Pakete geplündert. Dennoch konnten 8.000 Lebensmittelpakete erfolgreich verteilt werden.
Die GHF hatte am Montag ihre Arbeit im Gazastreifen aufgenommen. Sie schickte LKW-Ladungen mit Hilfsgütern an mehrere sichere Verteilerzentren. Ein Sprecher erklärte, weitere Lieferungen seien unterwegs, und versprach, die Menge an Hilfsgütern werde täglich zunehmen, wobei die Organisation keine genauen Mengen angab.
Humanitäre Hilfszentren
Die neuen Hilfszentren sollen sicherstellen, dass die humanitäre Hilfe nicht in die Hände der Hamas fällt.
Das Hilfsprogramm wurde von Israel als Reaktion auf das wiederholte Versagen der UN und anderer internationaler Organisationen, die Hamas daran zu hindern, humanitäre Lieferungen abzufangen, ins Leben gerufen. Nur ausgewählte Familienvertreter haben Zugang zu den Zentren, wo sie in kontrollierten, von den Amerikanern gesicherten Zonen schwere Kisten mit Lebensmitteln abholen können. Dieses Konzept stellt eine Abkehr von den bisherigen Methoden der Massenverteilung dar, die es der Hamas nach Ansicht israelischer Vertreter erleichterte, Hilfsgüter zu stehlen. „Dies ist ein neues Modell“, so GHF. „Es soll die Abzweigung von Hilfsgütern verhindern und direktes Vertrauen zu den Menschen aufbauen.“

Die Eröffnung der Verteilungszentren für humanitäre Hilfe markiert den Anfang vom Ende der Hamas-Herrschaft, so eine israelische Quelle gegenüber der Jerusalem Post, als die israelischen Streitkräfte die beiden großen Lebensmittelverteilungszentren ankündigten, die im Laufe einer Woche bis zu 600.000 Palästinenser ernähren sollen.
„Trotz der Versuche der Hamas, die Bevölkerung daran zu hindern, die Hilfszentren zu erreichen, scheitert die Terrororganisation. Je mehr die Hamas versucht, die Bevölkerung weiterhin zu blockieren, desto mehr wird sie auf Massenwiderstand stoßen“, so die Quelle.
Titelbild: Diese Gaza-Palästinenser haben es geschafft: Sie fahren mit Nahrungsmitteln nach Hause, die von der neuen Organisation GHF in Rafah verteilt wurden. Foto: Hani Alshaer / Anadolu via Reuters Connect