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Neue Statistiken belegen: Ein Drittel der Israelis greift aus Kriegsangst wieder zur Zigarette

Jerusalem, 02.06.2025 (TPS/NH) – Im Vorfeld des Weltnichtrauchertags haben Gesundheitsorganisationen in Israel eindringlich vor dem Anstieg des Zigarettenkonsums im Land gewarnt. Besonders besorgniserregend sind die steigenden Zahlen bei Jugendlichen sowie der deutliche Anstieg von rückfälligen Erwachsenen in den vergangenen Monaten. In zwei neuen Berichten, die von der Israel Cancer Association und der Israeli Pulmonary Association veröffentlicht wurden, zeigen sich erschreckende Trends. Spezialisten befürchten, dass der dramatische Anstieg des Rauchens auf den Krieg zurückzuführen ist. Der von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufene Weltnichtrauchertag soll das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen des Tabakkonsums schärfen und Programme und Richtlinien fördern, die Menschen dazu ermutigen, mit dem Rauchen aufzuhören.

8.000 Todesfälle jährlich – 800 durch Passivrauchen

Eine Umfrage der Israel Cancer Association, einer freiwilligen Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zahl der Krebserkrankungen und -todesfälle in Israel zu reduzieren, ergab, dass etwa ein Drittel der Israelis vor Kurzem mit dem Rauchen begonnen oder wieder damit angefangen hat. Als Hauptfaktor für den Zigarettenkonsum nannten die Befragten Stress und Angst im Zusammenhang mit dem anhaltenden Krieg. Etwafünf Prozent der derzeitigen Raucher gaben an, seit Beginn des Krieges mehr zu rauchen. Der Verband stellte außerdem fest, dass jede Woche 154 Israelis an Krankheiten sterben, die mit dem Rauchen in Verbindung stehen – das sind mehr als 8.000 Todesfälle jährlich, darunter 800 durch Passivrauchen.

„Wir sind sehr besorgt über das Phänomen des Rauchens in Israel, das die Lebenserwartung deutlich verkürzt und viele Krankheiten sowie Todesfälle verursacht. Die Fortsetzung des Kampfes gegen das Rauchen in Israel ist ein nationales Ziel, das Leben rettet und sich in energischen und budgetierten Aktivitäten ausdrücken muss”, erklärt Moshe Bar-Haim, Geschäftsführer der Israel Cancer Association.

Erschreckende Umfrageergebnisse

Die Umfrage ergab, dass 23 Prozent der Israelis regelmäßige Zigarettenraucher sind. Dabei sind die Quoten bei Männern (30 Prozent) höher und bei Gutverdienern (15 Prozent) niedriger. Die Daten der Israel Cancer Association deuten auch auf Lücken im öffentlichen Verständnis der bestehenden Gesetze hervor. So wussten nur 37 Prozent der Befragten, dass das Rauchverbot an öffentlichen Orten auch E-Zigaretten einschließt. Bei jungen Menschen im Alter von 16 bis 24 Jahren war das Bewusstsein sogar noch geringer (27 Prozent).

Auch E-Zigaretten enthalten Karzinogene und Toxine und sind in Israel an öffentlichen Plätzen verboten. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Tabaksteuern sollen in Aufklärung investiert werden

In einem separaten Schreiben bezeichnete die Israeli Pulmonary Association, die israelische Lungengesellschaft, das Rauchen als eine der verheerendsten und gleichzeitig vermeidbarsten Epidemien, mit denen das Land konfrontiert ist. Trotz legislativer Fortschritte – einschließlich eines Rauchverbots im öffentlichen Raum und in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie des Verkaufsverbots von Zigaretten an Minderjährige – ist die Durchsetzung nach wie vor unzureichend.

Der Verband betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Kampagne zur Senkung der Raucherquote, die unter anderem höhere Steuern auf Tabakprodukte, erweiterte Verbote an Orten wie Schulen und Stränden sowie ein hartes Durchgreifen gegen das aggressive Marketing der Tabakunternehmen umfassen sollte. Zudem forderte er die Regierung auf, einen Teil der jährlich aus Tabaksteuern eingenommenen sieben Milliarden Schekel in die Prävention, die Raucherentwöhnung und die öffentliche Aufklärung zu investieren.

Laut der Weltgesundheisorganisation sterben jährlich über acht Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens, darunter mehr als sieben Millionen durch direkten Tabakkonsum und 1,3 Millionen durch Passivrauchen.

Titelbild: Das Rauchen hat sich in Israel zu einer der verheerendsten und gleichzeitig vermeidbarsten Epidemien entwickelt. Foto: Yoav Dudkevitch/TPS

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