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Hamas kämpft gegen die Direktverteilung von Hilfe an Zivilisten im Gazastreifen – Mitarbeiter der amerikanischen Hilfsorganisation bedroht

JERUSALEM 08.06.2025 (LS) – Die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen ist am Freitag gestoppt worden, nachdem die von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) erklärt hatte, eine Fortsetzung der Hilfsmaßnahmen sei wegen Überfüllung nicht mehr möglich.

An einem Tag voll verwirrender Nachrichten gab die GHF zunächst bekannt, ihre Verteilungsstellen im südlichen seien Gazastreifen geschlossen, um anschließend mitzuteilen, sie habe Lebensmittel verteilt, bevor sie wieder erklärte, sie habe ihre Tore als Vorsichtsmaßnahme schließen müssen.

Gefahr für Mitarbeiter

Die Vorsichtsmaßnahme wurde notwendig, nachdem die Hamas den Mitarbeitern des GHF gedroht hatte. In einer Erklärung der Organisation hieß es:

„Die Hamas ist der Grund dafür, dass Hunderttausende von hungernden Menschen im Gazastreifen heute nichts zu essen bekommen haben. Die Gruppe hat direkte Drohungen gegen die GHF-Operationen ausgesprochen. Diese Drohungen machten es unmöglich, heute weiterzumachen, ohne unschuldige Menschenleben zu gefährden“, hieß es in der Erklärung. „Die Hamas will zu einem kaputten System zurückkehren, das sie einst kontrollierte und ausbeutete – indem sie Hilfe umleitete, die Verteilung manipulierte und ihre eigene Agenda über die Grundbedürfnisse des palästinensischen Volkes stellte. Die GHF lässt sich jedoch nicht beirren.“

„Wir setzen uns weiterhin für eine sichere und unabhängige Bereitstellung der Hilfe ein. Wir passen unsere Maßnahmen aktiv an, um diese Bedrohungen zu überwinden, und haben die feste Absicht, die Verteilungen unverzüglich wieder aufzunehmen.“

Notwendige Finanzierung

Der israelische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Yechiel Leiter, erklärte am Freitag, die Hamas stehle systematisch humanitäre Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, und unterstrich damit die dringende Notwendigkeit der GHF.  70-90 % der Hilfe wurde während des Krieges von der Hamas entwendet, um auf dem Schwarzmarkt verkauft zu werden.

Das US-Außenministerium erwägt daher, der neuen Stiftung, die Hilfe für den kriegszerstörten Gazastreifen leistet, 500 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen, wie zwei ehemalige US-Vertreter berichten.

Der Plan stößt angeblich auf den Widerstand einiger US-Politiker, die sich über die tödlichen Schüsse auf Palästinenser in der Nähe von Hilfslieferungen und die Kompetenz der GHF besorgt zeigen.

Am Mittwoch berichtete Kan, die israelische Regierung habe Hunderte Millionen Schekel zur Finanzierung des neuen Mechanismus für humanitäre Hilfe im Gazastreifen überwiesen, was im Widerspruch zu Regierungsvertretern steht, die bekräftigten, Israel habe keinen Anteil an der Finanzierung.

Titelbild: Ein Palästinenser neben einem Sack Mehl in Deir al-Balah. Foto: Ali Hassan/Flash90

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