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Israels langer Arm: Vorbereitungen für den nächsten Mehrfronten-Konflikt

JERUSALEM 30.06.2025 (LS) – Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bereiten sich mit Nachdruck auf einen möglichen regionalen Großkonflikt vor. Im Fokus stehen dabei nicht mehr nur die Kämpfe im Gazastreifen, sondern vor allem eine eskalierende Bedrohung durch den Iran und seine zahlreichen Stellvertreterorganisationen.

Training für den Ernstfall: Raketen aus allen Richtungen

In den letzten Wochen hat die IDF umfangreiche Militärübungen durchgeführt, bei denen gezielt ein gleichzeitiger Angriff aus mehreren Richtungen simuliert wurde – unter anderem aus dem Libanon (Hisbollah), Syrien (pro-iranische Milizen), dem Gazastreifen (Hamas, Islamischer Dschihad), dem Irak und dem Jemen (Huthi-Rebellen).

Der strategische Hintergrund: Der Iran versorgt seine Verbündeten mit modernster Raketen- und Drohnentechnologie, die inzwischen große Teile Israels gefährden kann.

Neben der militärischen Komponente wird auch die zivil-militärische Koordination intensiv trainiert – etwa im Hinblick auf Evakuierungen, Stromausfälle, Internetblockaden und Angriffe auf kritische Infrastruktur.

Munition und Innovation

Gleichzeitig wird eine erhebliche Verstärkung der Bodentruppen in den Bereichen Panzer, gepanzerte Mannschaftstransporter, Nachrichtenzentralen innerhalb des Nachrichtendienstes, Kommunikationssysteme, Ausbildungsinfrastruktur, Stützpunktschutz, Aufstockung der Lagerbestände und Verringerung der Unterschiede zwischen der Ausrüstung von Soldaten im aktiven Dienst und in der Reserve erwartet.

Dies betrifft unter anderem die lokale Produktion verschiedener Arten von Munition, für die die Produktionslinien für das kommende Jahrzehnt budgetiert werden müssen.

Nach Angaben der israelischen Streitkräfte arbeiten die Verteidigungsindustrien im ganzen Land rund um die Uhr, um den Anforderungen des aktuellen Krieges gerecht zu werden. Große Fabriken werden derzeit erweitert.

Laut Sicherheitsquellen ist eine der größten Sorgen, die während des Krieges aufgekommen sind, die Enthüllung fortschrittlicher Waffen. Aufgrund der Lern- und Anpassungsfähigkeit des Feindes müssen nun neue geheime Waffen für die nächste Runde entwickelt werden.

Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter fasste es so zusammen: „Der Staat Israel muss sicherstellen, dass er das Schlachtfeld beherrscht. Er muss die Sicherheitsbehörden unterstützen. Wir müssen den Feind überraschen – auch beim nächsten Mal.“

Titelbild: Eine Einheit der israelischen Streitkräfte trainiert mit Drohnen nahe der syrischen Grenze, nördliche Golanhöhen, 26. Juni 2025. Foto: Michael Giladi/ Flash90

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