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Militärübung im Norden: Israel für Krieg gegen die Hisbollah gerüstet

JERUSALEM, 16.02.2022 (MS) – Die israelische Armee hat gestern eine 1-wöchige Militärübung an der Nordgrenze des Landes beendet, die einen Krieg mit der Hisbollah simulierte. Vor allem das Fallschirmjägerbataillon der Armee ist für die Verteidigung der Dörfer im Norden verantwortlich. Diese Orte werden im Falle eines Krieges mit der Hisbollah höchstwahrscheinlich von ihrer Radwan-Einheit angegriffen, die versuchen wird, in bewohnte Gebiete einzudringen und so viele Soldaten und Zivilisten wie möglich zu töten.

Gleichzeitig soll die Terrorgruppe im Libanon etwa 130.000 Raketen und Mörsergranaten besitzen, die auf Israel gerichtet sind. Von denen würden während eines Krieges täglich 2000 abgefeuert werden. Weiterhin kann man davon ausgehen, dass ein Konflikt nicht auf den Norden begrenzt bleibt, aus dem Gazastreifen würden ebenfalls Raketen abgeschossen werden, während es in Jerusalem, Judäa und Samaria zu Ausschreitungen der palästinensischen Bevölkerung kommen würde.

Verteidigung und Offensive

Das 890. Fallschirmjägerbataillon der israelischen Armee, das in der aktuellen Übung die Hauptrolle spielte, würde bei Kriegsbeginn zur Verteidigung der israelischen Dörfer eingesetzt, später jedoch Einsätze hinter den feindlichen Linien durchführen. Dabei ist die Kooperation mit anderen Einheiten der Armee von größter Bedeutung und es nahmen teilweise auch Kampfingenieure und Panzereinheiten sowie die israelische Luftwaffe an dieser Übung teil.

Der stellvertretende Befehlshaber des 890. Fallschirmjägerbataillons, Oberst Yochai Ben Ami, kommentierte: „Wir haben die Zusammenarbeit mit anderen Kräften tief im Libanon simuliert. Es stärkte die Zusammenarbeit verschiedener Streitkräfte und zeigt, wie stark wir sein können, wenn wir Schulter an Schulter arbeiten.“

Schwerste Bedingungen

Ben Ami erklärte weiterhin, dies sei die härteste Militärübung seiner 10-jährigen Karriere als Soldat gewesen. „Wir hatten eine einwöchige Übung bei schlechtem Wetter, bei der wir für einen Krieg im Norden geübt haben“, sagte Ben Ami. „Es war eine sehr anspruchsvolle Übung, bei der die Soldaten Hunderte von Kilometern zurückgelegt haben. Es war kalt, es regnete und wir wurden nass, aber die Truppen waren in der Lage, mit den Herausforderungen des schlechten Wetters und den schweren Gewichten auf ihrem Rücken fertig zu werden.“

Die israelische Armee scheint auf den nächsten Konflikt vorbereitet zu sein, aber es kann immer Überraschungen geben. Vor allem auf die Frage, wie Israel mit einem Raketenhagel aus dem Libanon umgehen wird, gibt es keine Antwort. Hoffentlich haben die Offiziere auch eine Antwort dafür vorbereitet. Ben Ami scheint optimistisch: „Egal, ob an der Nord- oder Südfront, Israels Feinde werden sehr stark getroffen werden. Die Reaktion wird stärker ausfallen als beim letzten Mal „, warnte er.

Titelbild: Ein kurze Pause, bevor es mit schwerem Gepäck weitergeht. Im Hintergrund ist der schneebedeckte Hermon-Berg zu sehen. Michael Giladi/Flash90

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