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ZDF arbeitete mit Hamas-Mitglied in Gaza

Von Alon David

JERUSALEM, 27.10.2025 – Das ZDF hat in Gaza mit einem Mitarbeiter zusammengearbeitet, der nachweislich Mitglied der Terrororganisation Hamas war. Das bestätigte der Sender am Montag, nachdem Israel entsprechende Dokumente vorgelegt hatte.

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf ein strukturelles Problem: westliche Medien verlassen sich seit Jahren auf lokale Partner in Gaza, ohne deren politische oder militärische Verstrickungen genau zu prüfen.

Der Fall

Am 19. Oktober wurde ein Mitarbeiter der Produktionsfirma Palestine Media Production (PMP) bei einem israelischen Luftschlag in Deir al-Balah getötet. Das ZDF erklärte damals empört, Israel habe einen „Medienschaffenden bei der Ausübung seiner Arbeit“ angegriffen.

ZDF-Korrespondent Thomas Reichart berichtet über die Tötung des Mitarbeiters der Partnerfirma in Gaza. Quelle: Screenshot ZDF

Doch jetzt steht fest: Der getötete Mann war kein Journalist, sondern ein TV-Ingenieur und Mitglied der Hamas.

Israel übermittelte dem ZDF Dokumente, die seine Zugehörigkeit zum militärischen Arm der Hamas, den Qassam-Brigaden, belegen. Die israelische Armee identifizierte ihn als Ahmed As’ad Muhammad Abu Matar.

Ausweisdokument, das die Identität von Ahmed As’ad Muhammad Abu Matar und seine Mitgliedschaft in den Qassam-Brigaden der Hamas bestätigt. Quelle: Israelische Armee (IDF)

Das ZDF teilte daraufhin mit, man habe die Zusammenarbeit mit der Firma PMP „bis auf Weiteres eingestellt“.

Die Enthüllung ist brisant: Der deutsche öffentlich-rechtliche Sender arbeitete mit einem Dienstleister zusammen, dessen Mitarbeiter Terroristen beschäftigten. Israel hatte bereits zuvor betont, dass Abu Matar kein zufälliges ziviles Opfer gewesen sei, sondern gezielt attackiert wurde.

ZDF-Intern hieß es noch vor wenigen Tagen, man habe „keine Anhaltspunkte“ für eine Verbindung des Mitarbeiters zur Hamas gefunden. Erst nachdem Israel die Unterlagen direkt übermittelte, reagierte der Sender.

Der Fall zeigt, wie dünn die Trennlinie zwischen Berichterstattung und Propaganda in Gaza sein kann. Firmen wie PMP liefern Videomaterial, Schaltmöglichkeiten und lokale Kontakte, für viele westliche Sender die einzige Quelle aus dem abgeriegelten Gebiet.

Doch wenn solche Partner zugleich Teil der Hamas-Strukturen sind, stellt sich die Frage:

Wie unabhängig ist die Berichterstattung wirklich?

Wenn ein TV-Techniker einer Partnerfirma zugleich Terrorist ist, kann jedes übertragene Bild Teil einer gezielten Inszenierung werden.

Die Produktionsfirma Palestine Media Production arbeitet seit 1996 mit internationalen Medien zusammen, darunter auch das ZDF, die BBC und Al Jazeera. Nach Angaben des ZDF war der getötete Mitarbeiter seit 2013 tätig.

Für Israel bestätigt sich ein Muster: Ein Teil der palästinensischen Medienlandschaft ist eng mit der Hamas verflochten, oft auf eine Weise, die im Westen übersehen oder ignoriert wird. Für das ZDF ist dieser Fall mehr als nur ein bedauerlicher Einzelfall. Er zeigt, wie schnell der Anspruch auf Neutralität ins Wanken gerät, wenn Partnerstrukturen nicht gründlich geprüft werden.

Israel hat Beweise geliefert, das ZDF hat reagiert, doch Vertrauen lässt sich schwer wiederherstellen. Dieser Fall ist kein Randereignis, sondern ein Symptom. Er zeigt, wie gefährlich es wird, wenn westliche Medien inmitten eines asymmetrischen Krieges ihre Maßstäbe verlieren.

Denn wer Terroristen zu Journalisten macht, verliert nicht nur die Wahrheit, sondern am Ende auch das Vertrauen derjenigen, für die er berichtet.

Titelbild: Ein Palästinenser inspiziert den Ort des israelischen Luftangriffs auf Mitarbeiter der „Palestine Media Production Company“. Foto: Mahmoud Issa / Reuters

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