
US-CENTCOM veröffentlicht Drohnenvideo: Hamas plündert Hilfslaster in Gaza
JERUSALEM 03.11.2025 (LS) – Ein von United States Central Command (CENTCOM) veröffentlichtes Drohnenvideo zeigt, wie mutmaßliche Kämpfer der Hamas einen Laster mit Hilfslieferungen in Nord-Khan Yunis im Gazastreifen für sich beschlagnahmen. Vertreter des US-CENTCOM trafen im Oktober in Israel ein, um sich an der Stabilisierung des Gazastreifens gemäß den Anforderungen des von den USA vermittelten Abkommens zu beteiligen.
Der Vorfall gilt als schwerwiegender Bruch des aktuellen Waffenstillstandsabkommens und wirft erneut die Frage auf, wie humanitäre Konvois künftig geschützt werden können.
Detailaufnahmen dokumentieren gezielte Plünderung
Laut CENTCOM wurde die Registrierung eines Konvois mit lebensnotwendiger Hilfe am 31. Oktober 2025 per MQ-9-Drohne verfolgt. Die Aufnahmen zeigen, wie Männer mit militärischer Ausrüstung den Hilfslaster stoppen und den Fahrer herauszerren. Die Beschreibung von CENTCOM lautet: „Mutmaßliche Hamas-Mitglieder plündern einen Hilfsgüter-LKW, der Teil eines humanitären Konvois ist, der dringend benötigte Hilfe für die Bewohner von Khan Yunis im Norden Gazas liefert.“
Die Drohne beobachtete die Szene mehrere Minuten lang. Danach seien zusätzliche bewaffnete Männer erschienen, die den Laster in Richtung eines befestigten Gebietes führten. Der Fahrer sowie mögliche Begleiter wurden laut CENTCOM vom Ort weggeführt. Der genaue Verbleib des Fahrers war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht bestätigt.

CENTCOM erklärte, die Aktion sei „ein direkter Angriff auf humanitäre Hilfe und ein Verstoß gegen die Regeln des Waffenstillstandes“. Israelische Offizielle bezeichneten das Video als Beleg dafür, dass Hamas ihre Verpflichtung zur ungehinderten Weiterleitung von Hilfslieferungen nicht erfülle.
Israelische und amerikanische Reaktionen
In Jerusalem reagierte das Büro des Benjamin Netanjahu mit scharfer Verurteilung. Der Vorfall zeige deutlich, dass Hamas nicht zwischen humanitärer Hilfe und militärischer Infrastruktur unterscheide. „Solche Taten gefährden nicht nur die Versorgung der Zivilbevölkerung, sondern auch die Glaubwürdigkeit internationaler Vermittlungen“, hieß es. Die israelische Armee kündigte verstärkte Überwachungsmaßnahmen für Konvois an.
Politische Beobachter bewerten den Zeitpunkt als besonders kritisch: Direkt nach dem angekündigten Waffenstillstands- und Geiselaustauschabkommen gewinnt der Vorfall strategische Bedeutung. Erste Reaktionen aus Washington deuten darauf hin, dass die USA das neue Videomaterial in ihre Bewertung der Lage einfließen lassen werden – unter anderem im Hinblick auf weitere Hilfsfreigaben und Sanktionen.
US-Außenminister Marco Rubio erklärte: „Die Hamas verweigert den Menschen in Gaza weiterhin die humanitäre Hilfe, die sie dringend benötigen.“ Er fügte hinzu: „Dieser Diebstahl untergräbt die internationalen Bemühungen zur Unterstützung von Präsident Trumps 20-Punkte-Plan, mit dem unschuldigen Zivilisten dringend benötigte Hilfe zukommen soll. Die Hamas ist das Hindernis. Sie muss ihre Waffen niederlegen und ihre Plünderungen einstellen, damit Gaza eine bessere Zukunft haben kann.“
Titelbild: Internationale Hilfslieferungen im Gazastreifen. Foto: Abed Rahim Khatib/ Flash90