
Netanjahu unter Druck: Keine Freilassung von 200 Terroristen aus Rafah
JERUSALEM 04.11.2025 (LS) – Eine geplante Freilassung von rund 200 Kämpfern der Hamas aus dem Gebiet von Rafah wurde gestoppt. Netanjahu erklärte gegenüber der Presse: „Eine sichere Passage wird es nicht geben, solange keine vollständige Entwaffnung vorliegt.“
Kein freier Durchgang ohne Entwaffnung
Diese Erklärung folgt auf Berichte, wonach Israel erwägt hatte, etwa 200 Hamas-Terroristen, die sich derzeit auf der israelischen Seite der Pufferzone der „Gelben Linie“ im Gazastreifen aufhalten, in von Hamas kontrolliertes Gebiet zu entlassen.
Das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu (PMO) bestätigte, es werde keinem Hamas-Terroristen ohne die Zusage zur Entwaffnung freier Durchgang gewährt. „Wir werden nicht zulassen, dass Terroristen ungehindert abziehen“, hieß es schriftlich. Gleichzeitig betonte Israels Verteidigungsstab: Man werde einen Deal nicht blockieren, sofern die Bedingungen erfüllt sind – insbesondere Entwaffnung der betroffenen Kämpfer.
„Der Premierminister hält weiterhin an seiner entschlossenen Haltung fest, die Hamas zu entwaffnen und den Gazastreifen zu entmilitarisieren und gleichzeitig terroristische Bedrohungen gegen unsere Streitkräfte zu vereiteln“, so das PMO.
Laut Al Jazeera befinden sich viele der Terroristen in unterirdischen Tunneln. Einige von ihnen sollen seit Beginn des Waffenstillstands für den Tod von mindestens drei Soldaten der israelischen Streitkräfte verantwortlich sein.
Innenpolitischer Widerstand
Unterdessen richtete die Familie des gefallenen Soldaten Efi Feldbaum, der am 28. Oktober in der Pufferzone durch einen Hamas-Scharfschützen ermordet wurde, einen öffentlichen Appell an den Premierminister und forderte ihn auf, die Terroristen nicht zu belohnen. „Es ist undenkbar, die abscheulichen Terroristen, die Mörder unserer besten Söhne, freizulassen. Efi ist nicht umsonst gestorben“, erklärten sie. „Wir fordern Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz auf, diese Schande zu beenden“ und „den Befehl zu geben, die umzingelten Terroristen zu vernichten“, fügten sie hinzu.
Der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, appellierte an Netanjahu und erklärte, „dies ist eine Gelegenheit, [die Hamas-Terroristen] zu vernichten oder zu verhaften, nicht sie unter lächerlichen Bedingungen freizulassen“.
Finanzminister Bezalal Smotrich verurteilte gemeldeten Plan als „völligen Wahnsinn“ und forderte Netanjahu auf, ihn zu stoppen.
Die Hamas hingegen bekräftigte, dass sie einen „sicheren Abzug” der Kämpfer aus der israelischen Pufferzone erreichen werde, was „ein Sieg sein wird, der in die Annalen des Ruhmes und Stolzes eingehen wird”.
Titelbild: Terrortunnel im Gazastreifen. Einige Hamasterroristen verstecken sich derzeit in Tunneln in von Israel kontrolliertem Gebiet. Foto: Abed Rahim Khatib / Flash 90