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Juden feiern das „Fest der Freiheit“

JERUSALEM, 22.04.2016 (FJ) – Juden weltweit feiern eine Woche lang das Pessach-Fest. Es beginnt heute Abend und erinnert an den Auszug der Israeliten vor dreitausend Jahren aus Ägypten, wo sie mehrere hundert Jahre lang unterdrückt und versklavt worden waren. Der Name Pessach bedeutet so viel wie „hinwegschreiten“ oder „verschonen“ – es ist das Fest der Freiheit.

Das Fest bezieht sich darauf, dass Gott die Israeliten verschonte, als er die Ägypter mit den zehn Plagen bestrafte. Während der kommenden Woche dürfen sich keine gesäuerten Speisen (Chametz) in jüdischen Haushalten befinden, weshalb die Familie schon Wochen zuvor mit dem „Frühjahrsputz“ beginnt. An Pessach wird stattdessen Mazza, ungesäuertes Brot, gegessen. Es soll an die Eile erinnern, in der die Israeliten Ägypten verlassen haben, denn sie hatten nicht mehr genügend Zeit, ihre Speisen säuern zu lassen.

Heute wird das Seder-Mahl gehalten

Pessach beginnt in den jüdischen Gemeinden immer am Freitagabend, wo Familien mit ihren Gästen den Sederabend, eine Art Abendmahl, feiern. Auf einer Sedertafel müssen sich bestimmte symbolische Gegenstände befinden, unter anderem die Haggada, ein Buch mit den Pessach-Geschichten (s. Foto). Außerdem werden in bestimmten Abständen vier Gläser Wein getrunken, die die vier Verheißungen Gottes an das Volk Israel symbolisieren: Gott will die Juden aus Ägypten führen, sie erretten, erlösen und als sein Volk annehmen.

Das Pessach-Fest währt gut eine Woche. In dieser Zeit soll an die jahrtausendealte Geschichte erinnert werden. Das Wissen um die Herkunft und Geschichte des Volkes ist ein Grundstein ihrer Identität. Als volle Feiertage gelten jedoch nur der erste Tag – der Tag des Auszugs – und der letzte Tag – der Tag der Spaltung des Schilfmeeres. Dazwischen liegen die so genannten Halbfeiertage, an denen die meisten Werktätigkeiten zwar nicht verboten sind, aber möglichst eingeschränkt werden.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor dem Pessach-Fest

Die israelischen Sicherheitskräfte sind vor dem Pessach-Fest in erhöhter Alarmbereitschaft. Aus Furcht vor Anschlägen hat die Armee das palästinensische Westjordanland abgesperrt. Wie eine Armeesprecherin mitteilte, seien die Grenzübergänge am Freitag und Samstag geschlossen. Der palästinensische Gazastreifen ist grundsätzlich abgeriegelt und eine Ausreise aus Israel nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Foto: Flash90/Nati Shohat

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