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Operation Entebbe: Netanjahu erinnert an Geiseln und seinen toten Bruder

ENTEBBE, 05.07.2016 (FJ) – 40 Jahre nach der „Operation Thunderbolt“ ist Israels Premierminister Benjamin Netanjahu nach Entebbe in Uganda gereist – auch an die Stelle, wo sein Bruder starb –, um den Opfern der Geiselnahme zu gedenken.

Am 27. Juni 1976 hatten palästinensische und deutsche Terroristen die Air-France-Maschine 139 entführt. Planmäßig wäre der Flug von Tel Aviv nach Paris gegangen. Nach einem Zwischenstopp in Athen brachten die Terroristen das Flugzeug mit 253 Passagieren und zwölf Crew-Mitgliedern in ihre Gewalt. Sie zwangen den Piloten, in Entebbe (Uganda) zu landen, im Reich des barbarischen Diktators Idi Amin. Dort wurden alle Geiseln in das alte, stillgelegte Terminalgebäude verschleppt, wo sie von acht weiteren palästinensischen Terroristen bewacht wurden.

Trennung der jüdischen und nichtjüdischen Geiseln

Zwei Tage nach der Entführung begann eine Trennung der Geiseln in jüdische und nicht-jüdische Passagiere. Die zehn jüdischen Franzosen und die Besatzungsmitglieder sollten danach gegen Dutzende von Terroristen in verschiedenen Ländern ausgetauscht werden.

Am gestrigen Tag vor 40 Jahren startete Israel die Befreiungsaktion der Geiseln. Am 3. Juli kurz vor Mitternacht landete die erste Maschine der israelischen Luftwaffe unentdeckt in Entebbe. Die 100 Soldaten der Elite-Einheit unter Leitung des damals 30-jährigen Oberstleutnant Yonathan Netanjahu rannten zum Terminalgebäude. Noch bevor das Spezialkommando das Gebäude erreicht hatte, kam es zu einem Schusswechsel mit den ugandischen Soldaten. Dabei wurde Yonathan Netanjahu, der Bruder des heutigen Premierministers, getötet.

90 Minuten lang dauerte die Befreiungsaktion der israelischen Armee. Insgesamt 31 Tote wurden dabei verzeichnet, darunter drei Geiseln, sieben Terroristen, 20 ugandische Soldaten und Yonathan Netanjahu. 102 Geiseln wurden unverletzt zurück nach Tel Aviv geflogen.

Entebbe ist immer tief in meinem Herzen“

Gestern flog der israelische Premier zu Beginn seiner sechstägigen Afrikareise zuerst nach Entebbe, um das alte Terminalgebäude zu besuchen, vor dem sein Bruder als einziger israelischer Soldat vor 40 Jahren starb. Benjamin Netanjah ist der erster Regierungschef Israels, der Uganda seit der Befreiungsaktion besucht.

Während des Holocaust, erklärte Benjamin Netanjahu bei seiner Rede in Entebbe, wurden „Millionen Juden ohne Staatszugehörigkeit ermordet. Der Staat Israel hat das geändert. Es war in Entebbe, wo diese Veränderung von der Welt gesehen werden konnte. Wir waren nicht mehr machtlos.“ Es sei sehr schwer für ihn, dort zu stehen, wo sein Bruder ums Leben kam. „Entebbe ist immer bei mir, in meinen Gedanken, meinem Bewusstsein und tief in meinem Herzen.“

Bei Netanjahus Rede waren unter anderem Mitglieder der Knesset, Vertreter der israelischen Luftwaffe, einige der damaligen Soldaten und deren Familienmitglieder, sowie Angehörige der Verstorbenen vor Ort. „Um den Terrorismus zu besiegen“, so Netanjahu, „braucht die Welt zwei Dinge: die Klarheit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden, und den Mut, gegen den Terrorismus zu kämpfen. Wir müssen alle Terrorakte verurteilen, unabhängig davon, wo sie begangen werden.“

Bei seiner Afrikareise will der Premierminister außerdem nach Kenia, Ruanda und Äthiopien reisen. Sein Besuch soll die politischen Beziehungen mit afrikanischen Ländern stärken.

 

 

Foto: Facebook/Benjamin Netanyahu

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