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Entführte berichten von brutalen Hamas-Grausamkeiten in der Gefangenschaft in Gaza

JERUSALEM, 03.12.2023 (NH) – Israel hat im Rahmen des Waffenstillstands- und Geiselabkommens mit der Terrororganisation Hamas 106 Geiseln befreit. Mit ihrer Rückkehr aus der Gefangenschaft werden immer mehr grausame Details über die Zeit in den Händen der Hamas bekannt.

Befreite Thailändische Rückkehrer berichten jetzt von einer härteren Haltung ihrer Peiniger gegenüber jüdischen Gefangenen. Kinder wurden unter Drogen gesetzt, ihre Beine mithilfe eines heißen Motorauspuffs gekennzeichnet. Geiselaussagen zufolge sollen selbst schwer verletzte Gefangene nur von einem Tierarzt behandelt worden sein. Israel arbeitet weiterhin an umfassenden Behandlungsprogrammen für die befreiten Geiseln. Ziel der Therapieplanung ist, emotionale Belastungen zu reduzieren und den Betroffenen eine möglichst einfache Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen.

„Jüdische Geiseln wurden geschlagen“

Neben israelischen Staatsbürgern, wurden im Rahmen des Geiselabkommens auch thailändische Geiseln befreit. Die ausländischen Gefangenen berichten jetzt dem israelischen Nachrichtensender N12, dass ihre jüdischen Mitinsassen unter härteren Bedingungen festgehalten wurden. Als Juden identifizierte Geiseln wurden so zum Teil mit  „Elektrokabeln geschlagen.“ Einer der thailändischen Neuankömmlinge berichtete, dass sie sich von nur einem Fladenbrot am Tag ernährten. „Eine Dose Thunfisch wurde auf vier Personen aufgeteilt“, so in dem Bericht. 19 thailändische Geiseln wurden bisher freigelassen, 13 weitere befinden sich noch in Hamas-Gefangenschaft. Bei dem Überraschungsangriff der Terrororganisation wurden 39 thailändische Staatsbürger getötet. Vor dem Ausbruch des jüngsten Krieges „Eiserne Schwerter“ arbeiteten fast 30.000 thailändische Arbeiter in Israels Landwirtschaft.

Motorradverbrennungen als Geiselidentifizierung

Unter den 246 Geiseln befanden sich 40 israelische Kinder. 38 Kinder und Jugendliche wurden bis dato freigelassen. Das Land wartet noch immer auf den kleinen Ariel (4) und Kfir (11 Monate) Bibas. Die befreiten Kinder erzählen erschütternde Geschichten über ihre Erlebnisse in Gaza. Ein besonders verstörendes Detail berichten Yagil (12) und sein Bruder Or Yaakov (16) aus dem Kibbuz Nir Oz. Demnach wurde jedes gefangene Kind von Hamasterroristen auf ein Motorrad gesetzt. Das Bein der Kindergeisel wurde anschließend gegen den glühenden Auspuff eines Motorrads gepresst. Mit den grausamen Verbrennungen versuchte man, die Kinder zu markieren und ihre Identifizierung sicherzustellen, falls sie versuchen sollten zu fliehen. Weiter wurden die Kinder wiederholt unter Drogen gesetzt und von einem Versteck zum Nächsten überführt.

Vom Tierarzt operiert

Auch die befreite Mia Shem berichtet grausame Details aus ihrer Gefangenschaft. Die 21-Jährige erschien in einem der ersten Geiselvideos der Hamas, die nach dem Überraschungsangriff am 7. Oktober, veröffentlicht wurden. Die Videobotschaft zeigt das junge Mädchen kurz nach der Operation ihrer schweren Schulterverletzung. Damals berichtete die Geisel, sie sei in einem Krankenhaus mehr als drei Stunden operiert worden. Jetzt berichtet Mia, dass sie „in Gaza von einem Tierarzt operiert“ wurde.

Am 7. Oktober entführten Hamasterroristen 247 Menschen nach Gaza. 106 wurden bis dato freigelassen. 116 Männer und 19 Frauen befinden sich noch immer in Hamas-Gewalt. 

Titelbild: Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihad übergeben am 28. November 2023 israelische Geiseln an das Rote Kreuz in Rafah im südlichen Gazastreifen. Foto: Flash90

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