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Jordanischer König: Israel ist schuld an Gewalt auf dem Tempelberg

AMMAN/JERUSALEM, 17.08.2016 (FJ) – Der jordanische König Abdullah II. (Bild) hat Israel vorgeworfen, wiederholt und “auf eklatante Weise” den Status quo der heiligen Stätten in Jerusalem ändern zu wollen. In einem Interview mit der jordanischen Zeitung „Al-Dustour“ nahm er speziell Bezug auf den Tempelberg-Komplex. Auf der Anhöhe in der Jerusalemer Altstadt stand einst der jüdische Tempel. Heute befinden sich unmittelbar oberhalb der jüdischen Klagemauer der muslimische Felsendom und die Al-Aksa-Moschee. Das Gelände wird von der jordanischen Waqf-Stiftung verwaltet.
Laut israelischen Medienberichten versprach der König, Israels Versuche, „die Heiligkeit [der Stätte] zu verletzen und der Al-Aqsa-Moschee zu schaden“, mit allen notwendigen Mitteln zu verteidigen. Außerdem wolle er gegen die „israelische Aggression“ – repräsentiert durch jüdische ‚Extremisten‘ und deren Eintritt in die Stätte – ankämpfen.
Jordanien steht an der Seite der Palästinenser
König Abdullah II. behauptete weiter, dass der gescheiterte Friedensprozess zu erhöhter Gewalt und Extremismus in der Region geführt habe. Sein Land habe eine starke Verbindung zu dem palästinensischen Volk, weshalb das Thema nationale Priorität genieße.
Das israelische Knesset-Mitglied Avi Dichter (Likud-Partei) äußerte sich zu dem Thema: „Es gibt einen steigenden Trend zu „man muss Al-Aqsa verteidigen“. Israel werde da nicht mitmachen. „Wir respektieren die Heiligkeit der Moschee in Jerusalem und stehen gleichzeitig für unsere Rechte auf dem Tempelberg ein.“
Seit September ist die Moschee, die drittheiligste Stätte des Islam, Schauplatz von Terroranschlägen geworden, nachdem palästinensische Beamte dazu aufgerufen hatten, den Ort zu verteidigen. Anlass waren die Forderung von Juden, auf dem Tempelberg beten zu dürfen. Dies ist aber nur Muslimen erlaubt. Die jüdischen Beter fordern gleiche Rechte für Juden und Christen und berufen sich dabei auf die Religionsfreiheit.

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