zurück zu Aktuelles

Zehntausende Juden besuchen Westmauer für den Priestersegen

JERUSALEM, 19.10.2016 (FJ) – Mehrere Zehntausend Juden haben sich heute vor der Westmauer, der so genannten Klagemauer, in der Jerusalemer Altstadt versammelt. Sie haben dort den traditionellen Priestersegen empfangen. Der „Birkat HaCohanim“ wird von Mitgliedern der Cohen, der jüdischen Priesterkaste, gesprochen. Das Massengebet fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Westmauer liegt direkt unterhalb des Tempelbergs, der unter muslimischer Verwaltung steht. Dort ist es Juden und Christen streng verboten zu beten.

Acht Juden vom Tempelberg entfernt

Nach Polizeiangaben besuchten heute 1115 Menschen den Tempelberg, darunter 275 Juden. Acht Juden wurden von der Polizei festgenommen, weil sie „die Besuchsregeln verletzten“ – so bezeichnet die Polizei üblicherweise das „illegale“ Beten auf dem Gelände, auf dem einst das höchste jüdische Heiligtum stand. Heute befinden sich dort die Al Aksa-Moschee und der muslimische Felsendom.

Beim Priestersegen an der Klagemauer wurde auf Hebräisch der Text aus dem vierten Buch Mose, 6. Kapitel, gesprochen: „So sollt ihr die Kinder Israels segnen, sagt zu ihnen: ‚Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.‘ Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“ Der Text hat als aaronitischer Segen Einzug in viele christliche Gottesdienste gehalten, galt ursprünglich aber dem jüdischen Volk.

Rabbiner-Empfang in einer Laubhütte

Die beiden jüdischen Oberrabbiner und der Rabbiner der Klagemauer feierten mit den Gläubigen in einer Sukka (Laubhütte), die auf dem Areal errichtet wurde. Derzeit findet in Israel das Laubhüttenfest statt, das an den Auszug der Hebräer aus Ägypten erinnert und gleichzeitig ein Erntedankfest ist.

Foto: Polizei Israel

Weitere News aus dem Heiligen Land