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80.000 Juden empfangen den Priestersegen

JERUSALEM, 13.04.2017 (FJ) – Rund 80.000 Menschen haben sich heute an der Kotel („Klagemauer“) in Jerusalem versammelt, um den jüdischen Priestersegen entgegen zu nehmen. Dieser Segen wird von Angehörigen der Priesterkaste (Kohenim) gesprochen. Zweimal jährlich, zum Laubhüttenfest und zu Pessach, erteilen sie den Segen des Hohepriesters Aaron: „Jewarechecha Adonai vejischmerecha, ja’er Adonai panaw eleicha wichuneka, jissa Adonai panaw eleicha wejasem lecha schalom.“ In der Lutherbibel wird dies so übersetzt: „Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ (4. Mose 6, 22-27).

In der Antike haben die Priester das Volk vermutlich mit diesen Worten am Ende des Gottesdienstes entlassen. Der Segen geht nicht vom Priester aus, sondern von Gott, während der Priester nur der Kanal für den Segen ist. Zur Zeit des Jerusalemer Tempels gehörte der Priestersegen zum täglichen Gottesdienst. Auf einer besonderen Plattform stehend erhoben die Priester ihre Hände, um den Priestersegen zu sprechen.

Die Kotel gilt als der heiligste Ort des Judentums. Sie ist ein Teil der Westmauer des Plateaus des Zweiten Jerusalemer Tempels, der von den Römern im Jahr 70 zerstört wurde.

Derzeit wird in Israel Pessach („Passah“) gefeiert, das Fest der ungesäuerten Brote, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert.

Foto: Yonatan Sindel (Flash 90)

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